Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Anders als die Herrschaftsform der Diktatur ist die Demokratie eine liberale Staatsform des Zusammenlebens, bei der die Macht vom Volk ausgeht. Wer das Land politisch regiert, wird durch geheime Wahlen direkt von Bürger*innen entschieden. Die 3sat-Dokumentation „Die beste Demokratie der Welt?“ befasst sich ausführlich mit der Volksherrschaft. Der Film befragt Politiker*innen und Schüler*innen zu dieser gesellschaftlichen Grundordnung und stellt als Gedanken-Experiment die Überlegung an, ob das Schweizer Modell, bei dem sich über Volksabstimmungen direkt an Entscheidungen wie etwa Verfassungsänderungen und Gesetzen beteiligt wird, übertragbar auf Deutschland wäre. Für den Filmemacher Roger Brunner waren die Drehtage mit einer Leipziger Abitur-Klasse, mit Leistungskurs Geschichte, „einer der zahlreichen Höhepunkte dieser Produktion“. Nach Brunners Empfinden konnte das Team mit zehn klugen, reflektierten und interessierten jungen Menschen eine Diskussion auf hohem Niveau führen. Für den Film haben die Jugendlichen zwei Erklär-Grafiken erstellt. Als Fazit wurde eine geheime Abstimmung durchgeführt, deren Ergebnis in der Doku gezeigt wird. Sehenswert ist die interessante 3sat-Dokumentation „Die beste Demokratie der Welt?“ nicht nur wegen des filmischen Ausblicks ins Nachbarland. Problemlos reiht sich dieser Film in die Liste der erfolgreichen Dokumentationen von Roger Brunner ein. Wenn der Film für den Züricher eine Message hat, dann die, dass wir mehr über die Demokratie, dieses schützenswerte, fragile Pflänzchen nachdenken und vor allem diskutieren sollten. Gespannt darf man bis zum Ende des Films sein, ob das Schweizer Modell nun die beste Demokratie der Welt ist …
Neuer Dokumentarfilm vom Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) über die Geschichte der Pionierinnen des Frauenfußballs: Es gab eine Zeit, in der Frauen in Deutschland nicht Fußball spielen durften. Männer glaubten, sie könnten Frauen von den Plätzen fernhalten und der Deutsche Fußball-Bund verbot ihnen, unter seinem Dach zu spielen, denn „Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand“ (Zitat vom DFB 1955). Der Film erzählt von den Pionierinnen des Frauenfußballs, die allen Widerständen trotzten und sich 1982 zum ersten offiziell anerkannten Länderspiel gegen die Schweiz spielten. Regisseur Torsten Körner: „Die Leidenschaft, mit der die Protagonistinnen unseres Films vor der Kamera erzählten und in der Erinnerung mit den Chauvinisten rangen, zeigt deutlich, dass da Wunden geschlagen wurden, die immer noch brennen. An diese Kämpfe zu erinnern war mir wichtig, denn Zukunft braucht Herkunft. Wir erzählen von den spannungsvollen Herkünften des Frauenfußballs in Ost und West und wollen damit einen Beitrag leisten zur Dokumentation der Geschichte der Fußball-Pionierinnen.“
Wiederholung von So., 25.4.2021: Unterhaltsamer Sonntags-Film mit Nicole Heesters und schönen Bildern der belgischen Stadt. Über die Dreharbeiten in Belgien sagt sie: „Es war ein unglaublicher Lockdown und ich habe nichts von dieser schönen Stadt gesehen, außer die Drehorte, die wir für den Film aufgesucht haben. Zunächst aber war ich sehr froh darüber, dass ich in dieser Zeit ein Filmangebot bekommen habe.“ Was passiert? „Caros“ Sommer in Antwerpen wird anders, als es sich eben diese Carolina Werninger (Gutes, neues Gesicht: Maike Johanna Reuter) dachte. Eigentlich will sie mit Johann (Helgi Schmid) ein neues Modelabel in Hamburg gründen. Aber Mathis van Aderlecht (gutes, neues Gesicht: Dries De Sutter) wirbelt ihr Leben ziemlich durcheinander. Auch die Geburtstagsüberraschung für ihre Oma Magda (Nicole Heesters) verläuft anders als gedacht. Caro hat deren vermisste Sandkastenfreundin in Antwerpen gefunden. Doch als beide diese besuchen wollen, wohnt jemand anderes in der Wohnung, denn es öffnet ihnen Mathis, der die Wohnung gerade renoviert.
Am 6. Juli wird der Dalai Lama 90 Jahre alt. Mit seinem unermüdlichen Einsatz für Frieden und Menschenrechte gehört das Oberhaupt der tibetischen Buddhisten zu den berühmtesten Persönlichkeiten der Welt und der Zeitgeschichte. Am Tag seines Geburtstags würdigt die ARD-Dokumentation „Dalai Lama – Schicksalsjahre eines Auserwählten“ ausführlich den Lebens- und Leidensweg – ein filmisches Präsent für das religiöse Oberhaupt. Im sächsischen Freiberg geboren, aufgewachsen in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), ist Heike Bittner als Autorin für die federführende Redaktion „Religion und Gesellschaft“ vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) prädestiniert: Im Osten Deutschlands waren Buddhismus und der Dalai Lama eher ein Nischenthema. Als positiver Effekt hat die Filmemacherin sich dem Dalai Lama, seiner Biografie und seinem Wirken ohne Vorbehalte oder bestehende Meinung und Erfahrungen genähert. Kurzweilig und umfassend blickt die interessante Dokumentation – Sprecherin Anna Thalbach – auf das Leben des Dalai Lama (bedeutet so viel wie Ozean der Weisheit). Das filmische Fazit: Dieser tibetische Mönch hat durch sein Wirken, seine Lehren und Weisheiten viele Menschen auch im Westen beeinflusst. Trotz aller Leidenschaft für Thema und Umsetzung gab es für Heike Bittner einen Wermutstropfen: „Ein persönliches Gespräch mit dem Dalai Lama war leider nicht möglich. Sein Gesundheitszustand ließ es nicht zu“, sagt die heute in Dresden lebende Filmemacherin im Austausch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für ihre Doku konnte die Regisseurin auf eine Menge Antworten von ihm zurückgreifen und vor allem die Sicht anderer auf den Dalai Lama erfahren und erleben. So hatte Bittner „am Ende der Arbeit das Gefühl, als hätte ich tatsächlich mit ihm persönlich gesprochen.“ Genauso dürfte das Publikum durch den kompakten 45-Minuten-Film fühlen.
Wiederholung von Sa., 25.4.2020: Spannender, aber auch brutaler Thriller aus dem hohen Norden – in Husum werden zunächst einige Frauen getötet und in die Landschaft gesetzt: Sie sind geschminkt, frisiert und mit einem Tattoo am Oberkörper versehen – die Opfer werden makaber ausgestellt. Die junge Kommissarin Ria Larsen (Karoline Schuch) bekommt zum Erstaunen ihres erfahrenen Kollegen Mattern (Ronald Kukulies) die Leitung des Falles übertragen. Ria muss sich fortan nicht nur dem öffentlichen Zeitdruck stellen, sondern auch in ihrer Abteilung behaupten. Einzig Kollege Michael Brandt (Christoph Letkowski) steht hinter ihr. Polizeichef Bergmann (Max Herbrechter) erkennt in der Verbrechensserie sofort die Handschrift Eberhard Wernickes (Gastrolle: Martin Wuttke), der jedoch seit Jahren einsitzt und als Täter ausscheidet. Oder zieht er aus der Psychiatrie heraus die Fäden? Wer ist der Nachahmer? Um Anhaltspunkte über die Motive des Täters zu erhalten, sucht Ria sofort ihre Vorgängerin Elisabeth Haller (Charlotte Schwab) auf, die den Frauenmörder damals hinter Gitter brachte und danach aus dem Dienst ausgeschieden war.
Für Erde und Menschen ist das Meer lebensnotwendig. Ozeane haben die wichtige Funktion, Klima zu regulieren und Sauerstoff zu produzieren. Symbolisch steht das Meer auf Erden auch für die Sehnsucht nach Weite und Freiheit. Doch das kühle Nass birgt zahlreiche Gefahren. Die interessante ZDF-Dokumentation kombiniert in 45 Minuten beeindruckende Bilder mit Fachwissen. Meeresforscher versuchen immer besser zu verstehen, wie Monsterwellen entstehen und wo sie auftreten. Ihre Erkenntnisse bieten die Chance, diese gefährlichen Kräfte der Ozeane zu entschlüsseln. Obwohl extreme Monsterwellen sehr seltene Ereignisse in heftigen Stürmen sind, existiert dieses Phänomen und ist eine große wissenschaftliche Herausforderung. Panikmache ist fehl am Platz, eine verlässliche Vorhersage wird – wie aktuell auch mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) – vielleicht nie möglich sein. Deshalb lautet die Message für Filmemacher Wolf, „fürchtet euch nicht, aber seid euch bewusst, dass der Ozean ein Ort sein kann, an dem die unvorstellbare Kraft unseres Planeten spürbar ist.“
Wiederholung von Mo., 9.10.2023: Nächster deutsch-österreichischer Krimi vom Bodensee – und die haben auch nach dem stillen Ausscheiden von Nora Waldstätten unverändert gute Quoten: Dunkle Keller, Grusel-Momente in einer Zelle und eine Frau, die sich selbst blutig verletzt – wieder alles dabei: Als der von Erinnerungslücken geplagte Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) zum Tatort an einer Landstraße kommt, verschweigt er den Austria-Kollegen Komlatschek (Hary Prinz) und Hoffmann (Alina Fritsch), dass ihn mit dem Opfer eine vage Erinnerung verbindet.Jonas Merlau wurde überfahren. Fehlende Bremsspuren und Reifenspuren am Straßenrand deuten auf Tötungsabsicht hin. Da es keine Zeugen gibt, ist der Fahrer unauffindbar. Rekonstruktionen ergeben, dass das Opfer mit seiner Freundin Aisha Takim an den Bodensee gekommen war. Sie wollten ein Segelboot kaufen. In der Mordnacht sollte der Verkauf im Glashaus am See stattfinden, aber der Verkäufer ist nicht erschienen. Oberländer erinnert sich daran, an diesem Abend ebenfalls im Glashaus gewesen zu sein, aber seine Erinnerunglücken geben ihm weitere Rätsel auf.
Wiederholung vom Mi., 2.2.2022: Es ist der 30. Kriminalfall aus Köln – aber der ist leider eher Mittelmaß: Der renommierte Anästhesist Raimund Weirath wird leblos in der Raucherecke des Hospitals gefunden. Die Leiche weist Spuren einer Schlägerei auf, für die es aber keine Zeugen gibt. Der potenzielle Nachfolger des Toten ist Florian Groth (Stephan Bissmeier). Bei ihm handelt es sich (ausgerechnet) um einen ehemaligen Liebhaber von Ermittlerin Marie Brand (Mariele Millowitsch) … Von ihm erhalten die Kommissare den Hinweis, dass der Ermordete zuletzt mit einer heiklen Aufgabe betraut war. Jessica, die Tochter des ehemaligen Profiboxers Joe Krämer, liegt nach einer verunglückten Vollnarkose im Koma und wird für hirntot erklärt. Die Aufgabe des toten Weiraths bestand zuletzt darin, die Eltern über den hoffnungslosen Zustand des Kindes zu informieren und um die Freigabe für eine Organspende zu bitten. Am Bett des jungen Mädchens treffen Marie Brand und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) die Mutter Sybille Krämer und stellen fest, dass sie nicht über den Hirntot ihrer Tochter informiert ist. Auf die Frage nach ihrem Ex-Mann erklärt sie, dass Joe sich im offenen Vollzug befinde und gerade auf dem Weg zurück in seine Zelle sei. Dort kommt er aber nie an und rückt somit in den Focus der Ermittlung.
Wiederholung von Sa., 13.8.2022: Nächster Krimi aus dem Erzgebirge, bei dem gleich zu Beginn Försterinnen-Vater Andreas Schmidt-Schaller (mit Gehstock und auf der Suche nach Dachsen) auftritt: Denn bei einer Waldführung sieht Altförster Georg Bergelt, wie ein Kletterer eine steile Felswand hinabstürzt. Die Kommissare entdecken, dass der Mann zum Zeitpunkt des Sturzes bereits tot war. Es handelt sich um Dr. Lenhard Hellmann, den Gründer eines innovativen und erfolgreichen Textil-Start-ups in Chemnitz. Seine beiden Geschäftspartner Julia Jacobi und Phillip Mertens zeigen sich erschüttert über den Tod ihres Kollegen. Julia Jacobi war zudem die Lebenspartnerin von Lenhard Hellmann. Die Kommissare Robert Winkler (Kai Scheve) und Karina Szabo (Lara Mandoki) werden gleich mit zwei Überraschungen konfrontiert: Die Leiche war vor dem Sturz eingefroren, und von Lenhards Smartphone wurden noch nach dem Sturz Nachrichten gesendet. Adressatin war unter anderen Frau Prof. Köhler (Sophie von Kessel), die Leiterin der Textilhochschule in Zwickau. Gemeinsam mit Lenhard arbeitete sie an der Entwicklung innovativer medizinischer Textilien.
Am Strand von Husum spült die Flut einen erschlagenen Wikingerkrieger an: Der ungewöhnliche „Tote am Meer“ ist jedoch kein Fall für Historiker, sondern für die Kripo und Kommissarin Ria Larsen. Im zweiten Film der Samstagabend-Krimireihe im Ersten verkörpert Marlene Tanczik die angeschlagene, aber kämpferische Ermittlerin. Christoph Letkowski spielt ihren Partner Brandt, der an Rias besondere Fähigkeiten glaubt und loyal zu ihr hält. Die Konflikte im Kripoteam und die fesselnde Krimihandlung verknüpft Regisseurin Michaela Kezele in „Der Wikinger“ zu einem spannungsgeladenen nordischen Thriller. Brillante Bilder lassen in die geheimnisvolle Welt dunkler Mythen eintauchen. Kripo-Chef Bergmann (Max Herbrechter) möchte sie aus dem aktuellen Fall, einer von der Flut angespülten Männerleiche in Wikingerkluft, auf jeden Fall heraushalten. Auch Rias „Vertretung“ Sellien (Christoph Glaubacker) verbittet sich jegliche Einmischung - obwohl ihre kriminalistischen Fähigkeiten gebraucht werden: Der Unbekannte muss zunächst identifiziert werden, seine Fingerkuppen wurden abgetrennt. Die ehrgeizige Kommissarin lässt sich aber weder einschüchtern noch auf dem Dienstweg ausbremsen. Mit der Unterstützung ihres früheren Partners Brandt (Christoph Letkowski) und der Ex-Kommissarin Haller (Charlotte Schwab) nimmt sie eigene Ermittlungen auf. Spuren führen zu dem 17-jährigen Jan (Dominikus Weileder), der in Drogengeschäfte verwickelt scheint, und in das nahe gelegene Wikinger-Museumsdorf von Freya Sörensen (Barbara Schnitzler). Die Matriarchin und ihr Sohn Yall Peder (David Bredin) schlüpfen nicht nur in historische Kostüme, sondern sie leben in einer von nordischen Riten bestimmten, eigenen, entrückten Welt. Als Ria die Identität des Ermordeten herausfindet, muss sie nicht nur den Täter suchen, sondern auch einen Racheakt verhindern.
Wiederholung vom Sa., 22.5.2021: Nur noch im Vorspann ist Ina Paule Klink zu sehen, denn sie ist ja als Rechtsanwältin Alex Holtkamp ausgestiegen! Aber man will beim ZDF keinen neuen Vorspann produzieren, noch nicht, denn Alex‘ Nachfolgerein (Patricia Meeden) tritt ihren TV-Dienst bei „Wilsberg“ erst noch an (und dann soll auch ein neuer Vorspann kommen)! Wegen eines Versprechens soll Georg Wilsberg (Leonard Lansink) mit Anna Springer (Rita Russek) tanzen. Sein neuer Anzug wird gerade abgesteckt und sie hat schon ein schickes Kleid an … doch dann soll Privatdetektiv Wilsberg der Inhaberin der Schneiderei helfen, die sich von ihrem Vermieter schikaniert fühlt. Kurz darauf wird ein Geschäftsnachbar vor ihren Augen per Videoübertragung ermordet. Eine Spur führt Wilsberg zu einer undurchschaubaren Immobilienmaklerin. Ekki Talkötter (Oliver Korittke) hat in der Zwischenzeit eine neue Bekanntschaft über eine Blind-Date-App gemacht. Und Overbeck (Roland Jankowsky) jagt in geheimer Mission den Hintermännern einer illegalen Drogen-App hinterher. Dabei strapaziert er nicht nur die Ressourcen der Polizei, sondern auch die Nerven seiner über seinen unautorisierten Alleingang wenig amüsierten Chefin Springer.
Wiederholung vom Sa., 27.11.2021: In Berlin wird Peter Kniesbeck (André M. Hennicke) am Tag seiner Haftentlassung Ziel eines Anschlags. Doch die Schüsse treffen einen Unbeteiligten, und der Täter kann unerkannt entkommen. Kniesbeck war Teil einer Bande, die 1990 einen Geldtransport überfallen und einen Bankangestellten erschossen hat. Wollen ihn seine bislang unbekannten Komplizen zum Schweigen bringen? Kurz nach der Wende war Otto Garber (Florian Martens) einer der Ermittler in dem Fall. Kniesbeck ging damals für den Mord ins Gefängnis, trotz berechtigter Zweifel an seiner Schuld. Denn zwei weiteren Verdächtigen, Jens Hahn und Kalle Schwanek, konnte Otto damals keine Beteiligung nachweisen. Nun rücken die beiden erneut in den Fokus der Ermittlungen, vor allem als ein weiterer Anschlag auf Kniesbeck verübt wird. Otto Garber und Linett Wachow (Stefanie Stappenbeck) finden heraus, dass Kniesbeck während seiner Haftzeit erpresst wurde. Als Kniesbeck sich dem Polizeischutz entzieht und kurz darauf Jens Hahn tot aufgefunden wird, gerät Kniesbeck erneut unter Verdacht. Plant er einen Rachefeldzug, und können die Ermittler ihn noch rechtzeitig stoppen? Für die beiden geht es nicht nur um die Aufklärung des aktuellen Falls, sondern auch um die Aufklärung des Bankraubs vor über 30 Jahren.
Als Atommacht oder Nuklearmacht werden Staaten bezeichnet, die über Kernwaffen verfügen und über Trägersysteme, um diese Waffen mit einer kernphysikalischen Reaktion – Kernspaltung und/oder Kernfusion – einzusetzen. Als Atommächte nach dem Atomwaffensperrvertrag gelten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und die Volksrepublik China. Bekannt ist, dass auch Indien, Pakistan und Nordkorea im Besitz von Kernwaffen sind, sich aber vertraglich dazu nie festgelegt haben. Dem Land mit vielen gesellschaftlichen Problemen, das nicht zuletzt auch als Atommacht Südasiens in Turbulenzen steckt, widmet sich in 90 Minuten ausführlich die Dokumentation.Neben dem Geschichtsforscher am Bonn International Centre for Conflict Studies Conrad Schetter, spricht Ayesha Siddiqa, Politikwissenschaftlerin am King’s College London Klartext: „In Pakistan kommt niemand an die Macht, ohne die Unterstützung der Armee. So war es bei allen großen politischen Anführern.“ Als Co-Produktion von Norddeutscher Rundfunk (NDR) und Arte bietet die Dokumentation „Pakistan – Atommacht unter Druck“ – von Produzentin und ARD-Moderatorin Sandra Maischberger – viele interessante Einblicke in Land und Leute. Am beeindruckendsten sind für Filmemacher Michael Richter jedoch immer wieder die Menschen in den Ländern, die er besucht und „mit welcher Selbstverständlichkeit sie mit Problemen umgehen, vor denen wir wahrscheinlich längst kapituliert hätten.“
Hinweis: Die Dokumentation ist Teil des Arte-Themenabends „Krisenherd Indien - Pakistan“. Im Anschluss folgen um 21.45 Uhr „Indien - Hass als Ideologie“ und danach um 22.40 Uhr die 25-minütige Reportage „Indien: Ramas umstrittener Tempel“.
Mit mehr als 1,2 Millionen Kinobesuchern übertraf „Der Nachname“ sogar das Ergebnis von „Der Vorname“ und zählte zu den erfolgreichsten einheimischen Filmen des Jahres 2022. Die lebensfrohe Patriarchin Dorothea (Iris Berben) versammelt ihre Großfamilie auf Lanzarote, um eine wichtige Mitteilung zu machen. Ihre Kinder Elisabeth (Caroline Peters) und Thomas (Florian David Fitz), die mit ihren Partner:innen Stephan (Christoph Maria Herbst) und Anna (Janina Uhse) anreisen, verbinden mit der Finca nostalgische Erinnerungen. Bei ihrer Ankunft merken die Böttcher-Geschwister jedoch, dass sich nicht nur baulich einiges verändert hat. Thomas tut sich damit schwer, dass sein Stiefbruder René (Justus von Dohnányi) bei der 68-jährigen Dorothea an die Stelle des verstorbenen Vaters getreten ist und sogar sein Nachname „König“ auf einem Brief an sie steht. Als herauskommt, dass die Patriarchin ihren Adoptivsohn heimlich geheiratet hat, gerät der Familienfrieden aus dem Lot. Regisseur Sönke Wortmann versammelt sein grandioses Ensemble für eine gelungene Fortsetzung seiner Erfolgskomödie „Der Vorname“. Die Sonneninsel Lanzarote dient als Kulisse für eine wunderbar französisch anmutende Gesellschaftskomödie um Reizthemen, Tabus und Lebenslügen.
Wiederholung vom Mo., 5.2.2024: Der deutsche Fotoreporter Moritz Wagner (Heino Ferch) erhält einen Anruf aus Kenia. Schockiert erfährt er, dass seine vermisste Ehefrau Farrah tot in Mombasa aufgefunden wurde. Ohne zu zögern, kehrt Moritz in seine alte Wahlheimat Kenia zurück, um Farrahs rätselhaften Tod aufzuklären. Dabei stößt er auf einen großen Skandal, der vertuscht werden sollte. Was wusste Farrah, und warum musste sie sterben? Ein Jahr ist es her, dass Moritz Wagner und seine Tochter Aluna Kenia verlassen haben und nach Hamburg gezogen sind. Vergeblich hatte Moritz seine kenianische Ehefrau gesucht, die von einem Tag auf den anderen spurlos in Mombasa verschwunden war. Die Beziehung der beiden war davor in die Krise geraten. Moritz' anstrengender, teils traumatischer Job als Kriegsfotograf hatte ihre Ehe stark belastet. In Hamburg erreicht Moritz die Nachricht des kenianischen Ermittlers Lomboto, dass Farrah tot aus ihrem in einem See versunkenen Wagen geborgen wurde. Alles sieht zunächst nach einem tragischen Unfall aus. Moritz macht sich auf den Weg nach Mombasa. Dort trifft er seine Schwester Nicole Wagner, die deutsche Investitionsgelder verantwortet, und deren Freund, den Anwalt Jürgen Oehlert. Die beiden wollen ihn bei der Suche nach der Wahrheit unterstützen. Doch als Moritz am Abend seiner Ankunft seine Schwägerin Pascale treffen will, liegt diese bereits mit lebensgefährlichen Stichverletzungen in ihrem Garten und stirbt vor seinen Augen. Kurz zuvor hatte Pascale der kenianischen Presse gegenüber noch angedeutet, dass ihre Schwester ermordet wurde. Mangels Zeugen des Angriffs muss sich Moritz plötzlich gegenüber der Polizei rechtfertigen, nicht selbst der Mörder seiner Schwägerin und seiner Frau zu sein. Ein Albtraum. Moritz muss vor der Polizei fliehen und auf eigene Faust herausfinden, wer Farrah getötet hat.
Wiederholung vom Mi., 21.4.2021: Im Gegensatz zum bemerkenswert guten WDR-Film „Ruhe! Hier stirbt Lothar“ vom Westdeutschen Rundfunk, hat dieser Film von Hessischen Rundfunk zwar ein ähnliches Thema, erreicht aber leider nur Mittelmaß-Unterhaltung und hat Längen: Frührentner Ulrich Kainer (Martin Wuttke), städtischer Einsiedler mit fragwürdiger Vergangenheit, muss feststellen, dass ihn der Tod fest ins Visier genommen hat. Niemand wird ihn vermissen, keiner wartet auf ihn. So beschließt er, seine letzten Tage umgeben von gesunder Landluft in der Ruhe des beschaulichen Dorfes (das ausgerechnet Oberöhde heißt) zu finden. Allerdings hat er die Rechnung ohne das Dorf, seine Bewohner und die ebenso ungut geladenen Tiere des Waldes gemacht.