Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Wiederholung vom Mi., 29.3.2023: Der leider nur eher mäßige Beitrag vom FilmMittwoch im Ersten kommt vom Westdeutschen Rundfunk (WDR), die Geschichte spielt aber in Brandenburg: Dort ist Melanie Kosse (Annett Sawallisch) Mitte 30 und bei der brandenburgischen Polizei. Ihr Revier: das flache Land zwischen Wäldern, Seen und Kanälen nördlich von Berlin. Melanie Kosse mag, wenn man sie mag, und wenn es politisch wird, hält sie sich lieber raus. Doch das ist nicht immer leicht, wenn sich in ihrem Heimatdorf ausgerechnet ihre beste Freundin Lydia (Claudia Eisinger) mit rechten Slogans wichtig macht und über Nacht eine Straße verschwindet. Nicht irgendeine Straße! Es ist das letzte Stück holpriges Kopfsteinpflaster hinaus zur Badestelle am Kiessee, wo vor langer Zeit Baustoff für Bunkeranlagen der Wehrmacht gefördert wurde. Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge haben hier geschuftet. Grundschullehrerin Anja Raabe (Alina Levshin) hält es für eine gedankenlose Schweinerei, dass diese steinerne Geschichtslektion einfach wegasphaltiert werden soll. Die meisten anderen im Dorf sehen das gelassener. Auch Melanie stört eigentlich nur, dass die Baustelle nicht ordentlich gesichert ist. Aber Anja war schon immer eine Aufgeregte. Schon, als sie noch mit Melanie und Lydia zur Schule ging und die drei als unzertrennlich galten. An der verschwundenen Zwangsarbeiter-Straße scheiden sich nun die Geister. Der nach einem Karriereknick heimgekehrte Daily-Soap-Star Lydia sammelt als Influencerin vom Dorf Likes und Follower und verdient mit ihren erdverhafteten Webvideos „Holt euch eure Heimat zurück!“ fast so gut wie mit einer Hauptrolle. Anja spricht es aus: Lydia reitet auf der braunen Welle. Und als deren Anhänger nicht nur zahlreicher, sondern auch gewaltbereiter werden, muss sich die harmoniesüchtige Ordnungshüterin entscheiden, für alte Freundschaft oder für Anstand und Gesetz.
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, heißt es. Auch bei Albert Schweitzer trifft das zu. Mit seinem Schaffen erlangte der Theologe und spätere Mediziner Weltruhm. Mit dem Lebenswerk des „Urwald-Doktors“ in Afrika befasst sich die Dokumentation „Das Urwaldkrankenhaus - Mythos Albert Schweitzer“. Sie beleuchtet auch die weniger bekannte Rolle seiner Ehefrau Helene. Zu Beginn des Films steht eine Aussage von Albert Schweitzer (1875-1965): „Ich rufe die Menschheit auf zur Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Diese Ethik macht keinen Unterschied zwischen wertvollerem und weniger wertvollem, höherem und niederem Leben. Sie lehnt eine solche Unterscheidung ab.“ Im tropischen Lambarene machte Schweitzer damit Ernst. Im südlich des Äquators gelegenen heutigen Gabun eröffneten Albert und Helene, eine ausgebildete Krankenschwester, 1913 ein Spital. Damit begründeten sie einen Mythos: Schweitzer wurde zum weltberühmten „Urwald-Arzt“. Die fürs ZDF produzierte und bei Arte als Erstsendung ausgestrahlte Dokumentation würdigt Helene und Albert Schweitzer als außergewöhnliche Persönlichkeiten ihrer Zeit. Dass das Herz der Eheleute für Afrika und seine Menschen schlug, zeigt auch ihre Grabstätte. Beide sind auf einem kleinen Friedhof nahe der Klinik in Lambarene gemeinsam begraben - ein schlichtes Holzkreuz erinnert dort an sie.
Neuer und nächster Saarland-Samstagskrimi: In einer Goldschmiede oberhalb der Saar findet man die Leiche der Inhaberin Anna Brück. Es sieht nach einem bewaffneten Raubüberfall aus. Anna hatte keine Feinde, wer sollte ein Motiv haben? Das Ermittler-Team Judith Mohn (Christina Hecke) und Freddy Breyer (Robin Sondermann) erreichen den Ehemann Moritz Brück (Robert Finster) beim Campen mit seinem kleinen Sohn Theo. Moritz ist am Boden zerstört. Weiter fehlt jeder Verdacht. Da führt eine erste Spur just zu Moritz, zu einem seiner Kunden. Moritz Brück entwickelte eine App zur Früherkennung von Hautkrebs. Einer seiner Kunden verstarb kürzlich. Sein Partner Otto Harms macht Brück verantwortlich, kontaktierte jedoch auch Anna. Doch Harms hat ein Alibi. Der Erfindung von Brück werden zudem in der kooperierenden Klinik große Erfolge zugeschrieben. Die Beschuldigung von Harms scheint gegenstandslos. Schließlich entdecken die Kommissare, dass Anna offenbar eine Affäre hatte.
Wiederholung von So., 19.6.2022: Dies ist der 88. „Tatort“ (den Filmtitel gibt eine Disco-Bar) der Münchner Ermittler Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Udo Wachtveitl (Franz Leitmayr) – darin wird Alois Meininger (Martin Leutgeb), ein verurteilter Mörder, nach über 30 Jahren aus der Sicherheitsverwahrung entlassen, begeht anscheinend einen weiteren Mord und taucht unter … Niemand kann Indizien liefern, wo er sich aufhalten könnte – die letzte Hoffnung liegt auf seinem ehemaligen Therapeuten Norbert Prinz (gut: Peter Franke), der inzwischen jedoch dement ist. Doch wie kann man einen Demenzkranken vernehmen? In Zusammenarbeit mit dem renommierten Neuropsychologen Prof. Vonderheiden (André Jung) wird ein kriminologisches Pilotprojekt gestartet: Der damalige Praxisraum soll als Kulisse wieder auferstehen und der demente Proband hineingeführt werden. Die Kommissare hoffen, ihm so wertvolle Hinweise entlocken zu können. Doch im Laufe dieses ungewöhnlichen Experiments offenbaren sich Batic und Leitmayr bald tiefere Abgründe als zunächst angenommen.
Überraschung - Zum 40. Geburtstag von Knut (Helgi Schmid) hat Karo (Lucie Heinze) eine Party organisiert, bei der die Familien der beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen. Doch Knut ist so gar nicht in Partystimmung. Versehentlich hat Knut einen Brief gelesen, der an Karo adressiert war. Und der hat es in sich. Seine enttäuschte Wut entlädt sich auf der Überraschungsparty, zu der die Familien der beiden anrücken. Was gemütlich beginnt, endet in einem komisch-tragischen Desaster. Und das liegt nicht nur an Knut und den Neuigkeiten, die er unter Karos entsetzten Blicken verkündet. Auch nicht an dem ungewollten Striptease von Karos Mutter Gilla (Victoria Trauttmansdorff) oder dem fraglichen Alkoholkonsum von Knuts Mutter Uschi (Steffi Kühnert). Es gibt einfach zu viel Unausgesprochenes, viele alte Konflikte, unterdrückte Emotionen und verletzte Egos. Und so spitzt sich der Abend immer mehr zu.
Wiederholung von Mi., 18.9.2013: Ursula Strauss und Benno Fürmann, Bibiane Zeller und Udo Samel in einem skurril-komischen Film des österreichischen Regisseurs Wolfgang Murnberger (von dem es im Herbst im Ersten noch zwei weitere Abendfilme zu sehen gibt). Die Geschichte: Als Nachtwächter Wolf (Udo Samel) eines Nachts in der Wiener Galerie den Diebstahl des weltberühmten Werkes „Der Kuss“ von Gustav Klimt bemerkt, bricht er sofort mit einem Herzinfarkt zusammen. Schließlich hat er zu dem Gemälde eine ganz besondere Beziehung … Die deckt nach und nach seine Tochter Isabell (Ursula Strauss) auf und läuft dabei immer wieder dem verarmten Baron Leopold von Hohensinn (Benno Fürmann) übern Weg. Dessen Mutter Gloria (herrlich: Bibiane Zeller) ist etwas dement, sagt immer „junger Mann“ zu ihrem Sohn und guckt Verkaufs-Fernsehen, wo sie steht und liegt. Auch wenn der Film über echte Grafen und falsche Freunde, Original und Fälschung, sehenswert ist, wäre etwas mehr Tempo wünschenswert.
Publikumsliebling Walter Sittler schlüpft in diesem psychologischen Polizei-Thriller (erstmals) in eine ungewöhnliche Ermittler-Rolle: Gejagt von persönlichen Dämonen soll er den rätselhaften Mord an zwei Polizisten aufklären – erstmals gemeinsam mit seiner Tochter (Hannah Ehrlichmann), die er eigentlich vom Morddezernat fernhalten wollte. Während er lernen muss, Kontrolle abzugeben, wird ihr Vertrauen in den untadeligen Helden ihrer Kindheit erschüttert. Das psychologisch ausgefeilte Drehbuch von Grimme-Preisträger Christoph Busche wurde von Regisseur Alexander Dierbach zu einem bildgewaltigen, ebenso spannenden wie emotional fesselnden Thriller verdichtet.
Ende der Sommerpause vom „Tatort“ – und der startet mit einem Fall aus Franken (ohne Dagmar Manzel und nur mit Fabian Hinrichs als Ermittler): Der Fund einer Leiche wirft Fragen auf: Zwei Meter tief in der Erde war der seit zwei Jahren vermisste Mann in der Flussaue nahe Nürnberg begraben. Der zum Todeszeitpunkt 37-jährige Fahrradhändler Andreas Schönfeld (Benjamin Schaefer) galt als freundlich und bei den Nachbarn beliebt, und doch müssen die fränkischen Ermittler feststellen: Ein näheres Umfeld hatte er nicht. Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) – in seinem ersten Fall ohne seine langjährige Partnerin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel), aber aufs Stärkste unterstützt von Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) und seinem derzeitigen Fahrer Fred (Sigi Zimmerschied) - fragt sich: Welche Verbindungen haben zum grausamen Tod des Fahrradhändlers geführt? Ein Besuch bei der Mutter des Getöteten, Erika Schönfeld (Marion Reuter), bringt ein liebevolles Mutter-Sohn-Verhältnis zu Tage, der Schmerz ist groß. Bei dem weiteren Versuch, Schönfelds Leben zu rekonstruieren, stoßen Felix und Wanda auf die blinde Lisa Blum (Mavie Hörbiger).
Historischer Film um den 14. September 1958: Im Privathaus des französischen Ministerpräsidenten Charles de Gaulle (Jean-Yves Berteloot) wartet man auf den deutschen Kanzler Konrad Adenauer (Burghart Klaußner). Es ist die erste Begegnung der beiden. Mit Verzögerung beginnt das delikate, vor der Öffentlichkeit klein gehaltene Treffen, das die Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland beenden soll. Schnell aber werden politische Differenzen deutlich. Die Annäherung droht zu scheitern. De Gaulles Frau Yvonne versucht den Druck, der auf der Begegnung lastet, bei jeder Gelegenheit zu lockern. Denn auch die Berater der beiden Staatsmänner, Günther Bachmann (Fabian Busch) und Gaston De Bonneval, tragen ihre fundamentalen Meinungsverschiedenheiten hinter den Kulissen mit offenem Visier aus. Vor den Toren von de Gaulles Privathaus in Colombey-les-Deux-Églises wartet eine kleine Schar Journalisten ungeduldig auf Ergebnisse. Dabei lernen sich die französische Fotografin Hélène Wissembach und die deutsche Journalistik-Volontärin Elke Schmitz kennen. Beide träumen von einer friedlichen Zukunft in einem gemeinsamen Europa und fordern von den Politikern, sich dafür einzusetzen.
Hinweis: Direkt im Anschluss um 21.45 Uhr kommt für 45 Minuten „An einem Tag im September. Die Dokumentation“.
Neue Staffel um die Erlebnisse einer blinden Anwältin Romy Heiland (Christina Athenstädt) aus Berlin: Die Sängerin Jenny Wehran wird verdächtigt, die Poetry-Slammerin Luise Reimann mit ihrem Auto von der Straße abgedrängt und anschließend Fahrerflucht begangen zu haben. Die junge Frau ist mit ihrem E-Roller gestürzt und liegt verletzt im Krankenhaus. Jenny beteuert, dass sie von dem Unfall nichts weiß, der sich angeblich in der Nähe ihres Aufnahmestudios ereignet haben soll. Doch sie gesteht Romy, dass sie bei der Polizei eine Falschaussage gemacht hat: Sie kennt Luise Reimann, die bei einer Listening-Party in ihre Garderobe stürmte und sie mit einem Plagiatsvorwurf konfrontierte: Jenny soll die Texte der jungen Poetry-Slammerin gestohlen haben – für ihr aktuelles Album. Der Verdacht liegt nahe, dass Jenny Luise Reimann durch den Unfall zum Schweigen bringen wollte. Vom Erfolg des neuen Albums hängt Jennys Start als Solo-Künstlerin ab.
Als Schauspieler ist er taffer ARD-Ermittler in „Der Amsterdam-Krimi“ und auch als einfühlsamer Psychotherapeut in der ZDF-„Herzkino“-Reihe „Dr. Nice“ bekannt. Seit seinem 15. Lebensjahr überzeugtes „Greenpeace“-Mitglied setzt Hannes Jaenicke seine Popularität aber auch aktiv für Umwelt-, Natur-, und Artenschutz ein. Seit 18 Jahren gibt es deshalb die lose ZDF-Reihe „Im Einsatz für …“. Seine 16. ZDF-Dokumentation „Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus“ widmet der Schauspieler und Umwelt-Schützer einem der faszinierendsten Meeresbewohner. Die Fangquoten von Tintenfischen haben sich in zehn Jahren verzehnfacht. Mittlerweile gilt er fast auf der ganzen Welt als Delikatesse. Nachfrage und Preise stiegen in den letzten Jahren sprunghaft an. Etwa fünf Millionen Tonnen Tintenfische landen pro Jahr auf dem Teller. Zu viele, meint Hannes Jaenicke nach dieser Recherche. Deshalb gilt sein nächster TV-Einsatz dem Oktopus. In Kroatien hat Hannes Jaenicke den Oktopus-Forscher Michael Kuba eine Forschungstour begleitet und Tierschützer in Griechenland getroffen. Für Jaenicke war der „ermutigendste Tag der gesamten Dreharbeiten“ das Begleiten der internationalen Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ (zu Deutsch „Meereshirte“). Dort musste er mitansehen, wie 1.673 illegale Oktopusfallen aus dem Mittelmeer gezogen wurden – die Tiere wurden befreit und von Jaenicke und Peter Hammarstedt, Direktor für globale Kampagnen bei „Sea Shepherd“, wieder ins Meer gegeben. „Hier an Bord sind nun säckeweise diese Plastikfallen gelagert, in denen ansonsten wild lebende Oktopusse gefangen werden – und das, obwohl jetzt hier eine Schutzzeit gilt“, sagt Jaenicke.
Warmherzige Komödie (laut ARD) aus Hamburg mit Uschi Glas: Als die verwitwete Irene (Uschi Glas) von einem Betrüger mit dem Enkeltrick reingelegt wird, ist sie schockiert über sich selbst. Nicht nur ihr Schmuck ist weg, sogar den Ehering und die Uhr ihres Mannes hat sie aus der Hand gegeben. Irene beschließt, dass es Zeit ist, in eine Seniorenresidenz zu ziehen. Und nimmt damit ihren Kindern den Wind aus den Segeln. Woran sie nicht denkt: Dass dieser Schritt auch ein Weg aus der Einsamkeit sein könnte. Glücklicherweise lässt die energische Helene (Katharina Thalbach) gar nicht erst zu, dass Irene sich vor Scham über sich selbst in die Einsamkeit zurückzieht. Stattdessen gehört sie bald zu Helenes Freundinnenkreis, zusammen mit Christel (Ursula Werner) und Annemarie (Soogi Kang). Alle drei sind empört über das, was Irene passiert ist. Alle sind sich einig, dass man gegen den Betrüger etwas tun muss und dass die Polizei nicht die Lösung ist. Für Helene, die nicht davon ausgeht, dass man über 70 alle Abenteuerlust aufgeben muss, ist klar, dass sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Und da Helene ausgesprochen überzeugend sein kann, entsteht auch tatsächlich ein Plan, in dem eine Falle, ein Geldbote und ein Leichenwagen zur Verfolgung der Verdächtigen eine Rolle spielen. Und der für die vier womöglich allzu Unternehmungslustigen hochgradig gefährlich werden könnte. Aber es gibt ja auch noch Irenes jungen Enkelsohn Momo (Fino Murteira Dayekh), der seine Oma in jeder Hinsicht unterstützt.
Ungewöhnlicher ORF-ZDF-Spielfilm aus Österreich – nach wahren Begebenheiten: Vizeleutnant Charles Eismayer (sehr gut: Gerhard Liebmann), der härteste Ausbilder beim österreichischen Bundesheer, hütet ein sorgfältig vor der Öffentlichkeit verborgenes Geheimnis: Er ist schwul. Als er sich in den Rekruten Mario Falak (Luka Dimić) verliebt, gerät sein heteronormativ konstruiertes Leben ins Wanken. Das traditionelle Rollenbild des Soldaten ist für einen Mann wie Eismayer mit einer schwulen Beziehung nicht vereinbar. Wird er seinem Image des knochenharten Machos treu bleiben oder dem Ruf seines Herzens folgen? Kann letztlich gar beides miteinander vereinbar sein? Zum Schluss steht zu lesen, dass beide am 31. Januar 2014 in einer Kaserne „offiziell verpartnert“ wurden und zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch im Dienst waren.
Fortsetzung der historischen Reihe in vier Folgen hintereinander mit Top-Besetzung mit Martina Gedeck und Rainer Bock: Seit fünf Jahren sind Roman Hoflinger und Curt Prank konkurrierende Partner in der Brauerei und bei jeder geschäftlichen Entscheidung ist Claras Anteil das Zünglein an der Waage. Zerrissen zwischen Vater und Ehemann hofft sie mit Roman auf einen Neuanfang in Amerika, denn die Ehe steht auf dem Spiel. Mit einer gigantischen Innovation für das Oktoberfest 1905 setzt Prank, über Romans Kopf hinweg, alles auf eine Karte! Doch ein neuer Kontrahent sieht seine Chance, sich den Streit zunutze zu machen.
Endlich sieht man mal einen Amoklauf in einer Schule! Wer aber will das „zur Unterhaltung“ ansehen? Großeinsatz der Polizei an einer Magdeburger Schule. Der 17-jährige Jeremy (Mikke Rasch) läuft Amok. Zwei Menschen hat er bereits erschossen. Jetzt verschanzt er sich in einem voll besetzten Klassenraum und nimmt die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerin (Tanya Erartsin) als Geiseln. Unter Hochdruck beginnt Brasch, mehr über Jeremy herauszufinden. Ihre Ermittlungen führen sie zu Jeremys Zuhause, wo sie seine alleinerziehende Mutter Rebecca (Maja Beckmann) trifft. Rebecca ist aufgrund ihrer MS-Erkrankung größtenteils ans Bett gefesselt. Sie ist auf Jeremys Pflege und seine Unterstützung angewiesen. Von seiner Radikalisierung und den akribischen Vorbereitungen zum Amoklauf will sie nichts mitbekommen haben. Wie konnte es passieren, dass Jeremys Veränderung unbemerkt blieb? Warum wurde Jeremy zum Amokläufer? Handelte er allein oder hat er Komplizen? Brasch steht vor der schwierigen Aufgabe, Jeremys Motivationen zu entschlüsseln, ihn zur Aufgabe zu bewegen und weitere Todesopfer zu verhindern. Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) ist gefordert.
Österreich-Krimi mit viel Landschaft (und einem Mord, gleich zu Begin): Lukas Geier (sehr gut: Philipp Hochmair) wird erneut von seiner Vergangenheit eingeholt, als ausgerechnet einer der meist gesuchten Mörder der Mafia in den Zeugenschutz möchte. Roland Büttner (Mark Waschke) will nun die Seiten wechseln, weil er selbst auf der Todesliste der kalabrischen Mafia steht. Und er vertraut nur Lukas Geier, weil die 'Ndrangetha wohl einen Maulwurf in den Reihen des LKA hat. Doch ist Büttner auch der, als der er sich ausgibt? Oder hat er eine ganz andere Agenda? Bald schon beginnt für Lukas Geier ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit und auch gegen seine eigenen Prinzipien. Denn Büttner hat auch Opfer in Geiers Umfeld zu verantworten. Wotan Wilke Möhring – sonst „Tatort“-Ermittler im Ersten –, hier in einer Doppelrolle als Valentin Seeliger und Angelo Marienthal – und Jutta Speidel in einer Gastrolle als Annemarie Pabst.
Guter Gerichts-Thriller aus Erfurt – mit einer Gastrolle für Harald Krassnitzer als Staatsanwalt (sonst auch Wiener „Tatort“-Kommissar): Wenn sich alle auf einen Schuldigen einigen, muss er noch lange nicht der Täter sein! Petra Schmidt-Schaller rollt als engagierte Strafverteidigerin Sophia Dreyer einen abgeschlossenen Fall auf, um ihren von Lasse Myhr gespielten Mandanten freizubekommen. Zusammen mit Karsten Antonio Mielke als Kommissar und gegen den Widerstand von Harald Krassnitzer als Staatsanwalt begibt sich die Juristin auf die nervenaufreibende Wahrheitssuche. Auf dem Grund eines Sees findet die Polizei ein Auto mit einer Wachsleiche im Kofferraum. Es ist die 15-jährige Internatsschülerin Alexandra Tietze (Lucy Gartner), von der seit fünf Jahren jedes Lebenszeichen fehlt. Mit der traurigen Gewissheit, dass sie ermordet worden ist, bekommt dieser eigentlich abgeschlossene Fall eine völlig neue Wendung.
In diesem Film verarbeitet Regisseur Mark Schlichter seine eigene Alkoholsucht – mit Katrin Sass in einer Gastrolle, die Schauspielerin Katrin Sass spielend … Katja Weiss (Friederike Becht) ist leidenschaftliche Journalistin in Berlin. Als ihr Artikel zensiert wird, betrinkt sie sich und wird ausfällig. Ihre Chefin Simone (Anne Ratte-Polle) stellt Katja vor die Wahl: aufhören zu trinken oder kündigen. Wütend räumt Katja ihr Büro und geht in eine Bar. Dort lernt sie Eddi (Hans Löw) kennen, der ebenfalls vor den Trümmern seiner beruflichen Existenz steht. Die beiden geraten in eine Spirale aus Alkohol, Leidenschaft und Gewalt.