Wolfgang Wittenburg

 

° Autor

 

° Journalist

 

° Sprecher

 

PRESSEBÜRO


WITTENBURG


TV-Tipps für Mai 2023

„Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft“, Mi., 31.5., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Mi., 9.9.2020: Was passiert, wenn die Mitarbeiter einer Versicherung mit der Realität konfrontiert werden? Es kommt zu Toten auf der einen wie auf der anderen Seite! Die Kölner Juristin Franziska Schlüter (Henny Rennts) arbeitet bei der Aescuria-Versicherung. Sie ist für die Bearbeitung von Anträgen zur Auszahlung von Berufsunfähigkeitsversicherungen zuständig. In erster Linie besteht ihr Bürojob darin, diese Auszahlungen zugunsten der Versicherung zu verhindern. Bis sie eines Tages mit den Auswirkungen ihrer Arbeit konkret konfrontiert wird. Franziskas moralische Zweifel wachsen umso mehr, als sie mit einer ähnlichen Situation in der Nachbarschaft konfrontiert wird. Sie entscheidet sich zu kündigen, sich als Anwältin selbständig zu machen und den Fall ihrer Nachbarn im Kampf gegen ihren alten Arbeitgeber zu vertreten. Belächelt von ihren alten Kollegen, die der schüchternen Frau den Job nicht zutrauen, kämpft sie sich mit Hilfe von Rechtsanwalt Dr. Sachtler (gut: Martin Brambach) durch Selbstzweifel und Widerstände. Der interessante Film – mit dem Schlüsselsatz „Alles Gute für die Zukunft“ – erzählt als Drama über das Deutsche Versicherungswesen und ist angelehnt an die wahre Geschichte der Bonner Anwältin Beatrix Hüller, die bis heute – wie am Ende zu lesen ist – über 4.000 Mandanten erfolgreich vertreten hat.

TV-Tipps für Juni 2023

„Landfrauen – Wir können auch anders“, Fr., 2.6., 20.15 Uhr, ARD

Diese neue ARD-Reihe (von einer Kölner Produktionsfirma) hat etwas von „Bauer sucht Frau“ als Spielfilm: Bei so vielen Krimis und Negativ-Signale fürs Publikum, aber fällt bald alles andere erst einmal positiv auf: Hier sucht eineausgepowerte Städterin Erholung auf dem Land – und findet (wer wagt es zu ahnen) in „Landfrauen - Wir können auch anders!“ unerwartet eine Liebe, die ihr bisheriges Leben über den Haufen wirft! Bettina Burchard schlüpft in die Hauptrolle einer jungen Kölnerin, die nicht nur wegen eines von Max Bretschneider sympathisch gespielten Jungbauern bleiben möchte. Die Kölner Pflegerin Laura (Bettina Burchard) lebt für ihren anspruchsvollen Beruf. Nach einem Jahr unter Dauerbelastung braucht sie dringend eine Auszeit – und zwar jetzt. Als ihre Chefin Doris (Laura Blaeser) exakt diesen Urlaub streicht, lässt sich Laura trotzdem nicht aufhalten. Nach einer Autopanne (Plattfuß im Graben), die eine mehrtägige Reparatur unausweichlich macht, strandet sie im Bergischen Land. Im idyllischen Blumberg lernt die Kölnerin nicht nur feierlaunige Landfrauen kennen, sondern auch den gut aussehenden Bauern Paul (Max Bretschneider). Beim Dorffest kommt es spontan zum ersten Kuss! Pauls Vater (Martin Lindow), dessen Hof kaum über die Runden kommt, und seine seit jeher in ihn verliebte Jugendfreundin Katja (Ines Marie Westernströer) sind wenig begeistert, dass die selbstbewusste Frischverliebte ihre Zukunftspläne durchkreuzt. Als Laura merkt, wie aus ihrer spontanen Auszeit ein ungeplanter Neustart wird, möchte auch sie die Reißleine ziehen. Während sich die Städterin auf den Absprung vorbereitet, ist ihre neue Freundin Johanna (Yasmina Djaballah) von den Landfrauen sicher, dass sie bald zurückkommt …

„Steirertod“, Sa., 3.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Sa., 13.11.2021: Rückkehr des wieder sehr guten und sehenswerten Austria-Krimis – und der letzte Fall / Film für Miriam Stein, die steigt nah 25 Minuten sehr dramatisch aus – und Anna Unterberger übernimmt ihren Part. Und sonst? Es geht um ein Laufhaus, Brust-Implantate und Birkensamen und Leberkäs-Semmeln. Und zwei Morde an Prostituierten auf ähnliche Weise – kein Wunder, dass (die schwangere) Kommissarin Sandra Mohr (Miriam Stein) da einen Zusammenhang vermutet. Den naheliegenden Verdacht, ein Serienmörder könnte in der Steiermark sein Unwesen treiben, wiegelt ihr Vorgesetzter Sascha Bergmann (gut: Hary Prinz) zunächst ab. Die Beweise sind ihm noch zu dürftig, zudem gilt seine Aufmerksamkeit im Augenblick eher seiner Karriere respektive der Aussicht auf Beförderung. Als ihm die Landespolizeidirektion Steiermark jedoch eine Chefin vor die Nase setzt, fällt Bergmann aus allen Wolken. Denn die selbstbewusste Profilerin Nicole Sturm (Bettina Mittendorfer) ist noch dazu keine Unbekannte, sondern eine Ex, die er für eine andere Frau verlassen hatte. Bergmanns hochschwangere Kollegin und Fast-Schwiegertochter Sandra ignoriert unterdessen seine Dienstorder, sich auf schonende Büroarbeit, den schnöden Innendienst zu beschränken. Auf dem nächtlichen Nachhauseweg beobachtet die Kommissarin eine verdächtige Szene mit der Prostituierten Bianca (gut: Lara Mandoki), die sich vor einem Freier (gut und sportlich: Wolfgang Rauh) zu fürchten scheint. Sandra greift ein, ein Schuss fällt, die Frau flieht und der Mann entkommt – so fängt dieser gute Austria-Krimi an.

„Die Dopamin-Falle“, Sa., 3.6., 21.45 Uhr, ARTE

Als es vor 147 Jahren vom Briten Alexander Graham Bell zum Patent angemeldet worden war, musste das Telefon immer wieder verbessert werden – erst nach fünf weiteren Jahren war das Gerät des später in Amerika lebenden Audiologen und Unternehmers einsatzfähig. Für die ARTE-Dokumentation „Die Dopamin-Falle“ – mit dem Untertitel „Der Botenstoff und die sozialen Medien“ – beginnt die Zeitrechnung des Telefons mit einem kurzen Einspielfilm auch in Amerika, aber erst vor 16 Jahren, denn da hatte US-Unternehmer Steve Jobs die „Neuerfindung des Phones“ verkündet. Die kurzweilige Dokumentation ist wie eine filmischen Reise, die das komplexe Thema mitunter – ganz Internet-gerecht – auf spielerische und humorvolle Weise behandelt. Am Ende des Films wird aber auch klar, es gibt Auswege aus der „Dopamin-Falle“. Gute und leicht umzusetzende Tipps im Umgang mit dem Alleskönner mit Suchtpotential erklärt Stéphanie Bertholon, Klinische Psycholgin vom Zentrum für Stress- und Angstbehandlung im französischen Lyon: Ton aus, damit man nicht ans Handy „gezwungen“ wird. Den Screen auf schwarz-weiß schalten, um die Verlockung einzudämmen. Das Smartphone nicht etwa demonstrativ auf den Tisch oder anderweitig in Sichtweite haben. Das Wichtigste aber ist, seinen eigenen Umgang mit Apps kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen zu kennen, denen jeder einzelne User ausgesetzt ist.

„Tatort – Hochamt für Toni“, So., 4.6., 20.15 Uhr, ARD

Leider nur mit Vorsicht zu „genießen“, ist der nächste Franken-„Tatort“ aus Nürnberg und umzu: Denn nach Jahren ohne Kontakt wird Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) eines Tages überraschenderweise von seinem alten Freund Marcus Borchert (Pirmin Sedlmeier) angerufen, der inzwischen Pfarrer ist. Marcus lädt Felix zur Sonntagspredigt ein. Er will etwas über Antonia Hentschel (Sina Martens) enthüllen. Antonia, genannt Toni, war Felix‘ große Liebe während seiner Studienzeit in Berlin. Doch zu der Predigt kommt es nicht: Marcus wird kurz vorher ermordet aufgefunden. Noch am Tatort erfährt Felix, dass sich Toni vor zwei Jahren das Leben genommen hat. Die örtliche Polizei vermutet, dass es sich bei dem Mord an Marcus um einen Raubmord handelt. Doch Felix ist der Meinung, dass es eine Verbindung zwischen dem Tod von Toni und von Marcus gibt. Allen Widerständen zum Trotz, beginnt er zu ermitteln. Unterstützung bekommt er dabei von Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid). Felix lernt Tonis Familie kennen, die auch zu Marcus‘ Predigt eingeladen war. Tonis Vater Johannes Hentschel (André Jung) ist ein mittelständischer Industrieller, der in den letzten Jahrzehnten seinen Familienbetrieb zu einem der wichtigsten Zulieferer der Autoindustrie gemacht hat. Felix setzt alles daran, den Tod von Toni und Marcus aufzuklären und dringt so immer weiter in die Abgründe der Familie Hentschel vor.

„Katie Fforde – Ein Haus am Meer“, So., 4.6., 20.15 Uhr, ZDF

Wiederholung vom 23.2.2020: Gewaltloses Gegenprogramm zum „Tatort“ in Ersten – und die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin mal in einer ganz anderen Rolle: Wie war die Arbeit für Sie? „Ich hatte einen ganz besonderen Dreh, getragen von einer sehr positiven und großartigen Energie. Helmut Metzger, ein wunderbarer Regisseur für mich, ein Cast mit Götz Schubert, Romina Küper, Esther Esche, Hartmut Volle, Stephan Szasz und Cecil von Renner, der wunderbarer nicht hätte sein können. Ich glaube, wir haben aus der Geschichte alles rausgeholt. Ich habe einen schönen und glücklichen Dreh gehabt, so dass ich Amerika und die Politik dort für einen Moment vergessen habe.“ Das passiert im Film: So alt hat sich die Bostoner Anwältin Anne Clark (Ulrike Folkerts) noch nie gefühlt: Ihre Kanzlei kündigt ihr aus Altersgründen, und als sie ihrer Jugendliebe Joe (Götz Schubert) begegnet, erkennt der sie nicht mehr. Wer 60 wird, fliegt raus – so lautet das Motto der Firma, für die Anne 25 Jahre gearbeitet hat. Aber genau genommen scheint der Jugendwahn nur die Frauen zu treffen, denn Annes fast gleichaltriger Kollege Leonard wird parallel zum Kanzleipartner befördert. Annes unfreiwilliger Ausstieg aus dem Berufsleben stürzt sie in finanzielle Probleme. Offiziell erfüllt sie sich ab jetzt ihren Lebenstraum: ein kleines Haus am Meer. Inoffiziell weiß Anne jedoch nicht, wovon sie die Handwerkerrechnungen für das renovierungsbedürftige „Strandhaus mit Potenzial“ bezahlen soll. Auch ihrer Tochter Holly, die gerade ihr Jura-Examen mehr schlecht als recht bestanden hat, wird sie monatlich nichts mehr überweisen können. Als Leonard Anne trotz ihrer Entlassung in einem Fall um Hilfe bittet, wittert sie jedoch eine Chance, ihrer Tochter schnell zu einem ersten Job zu verhelfen …

„Sommer auf drei Rädern“, So., 4.6., 23.35 Uhr, ARD

Erstausstrahlung des absolut sehenswerten Fernsehfilms vom Südwest Rundfunk (SWR) von 2021 war am Do., 4.8.2022, 21.45 Uhr auf ARTE: Was braucht man, um glücklich zu sein? Der schüchterne Außenseiter Flake (gut: Jakob Schmidt) trifft am Abend der Abi-Party einige gewagte Entscheidungen. In der Folge erhält er durch Sozialstunden unfreiwillig die Möglichkeit, die Drogendealerin Kim (Emma Floßmann) und den verbitterten Rollstuhlfahrer Philipp (Daniel Rodic) besser kennenzulernen. In der Hoffnung, seinem Schwarm Leonie seine Gefühle zu offenbaren, lässt er sich von Kim zu einem Roadtrip an den Bodensee überreden. Vielleicht braucht es manchmal eine Reise mit einem italienischen Moped-Auto durch die Provinz, einen Kaninchen züchtenden Neonazi und einen Rucksack voll Koks, um zu erkennen, was man wirklich will. Auch Marlene Morreis (Flakes Mutter), Fritz Karl (tritt als österreichischer Drogendealer erst 15 Minuten vor Filmende auf) und Wilson Gonzales Ochsenknecht gehören zum Cast diese kurzweiligen Sommer-Films.

„Mein Schwiegervater, der Camper“, Mo., 5.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Sa., 16.11.2019: Auch wenn kein Klischee ausgelassen wird – inklusive der Entleerung der Fäkalien-Kassette – ist dieser Film kurzweilig und kein Krimi: Rechtsanwalt Markus (Oliver Wnuk) ist der manngewordene Traum vieler Schwiegermütter: Er sieht gut aus, ist ein erfolgreicher Anwalt und wünscht sich eine Familie. Als seine neue Flamme Lena (Birte Hanusrichter) nach einem Urlaubsflirt ungeplant schwanger wird, wähnt sich Markus unverhofft am Ziel. Leider steht dem jungen Glück ausgerechnet der Schwiegervater in spe im Weg: Campingplatz-Pächter Hartmut (Henning Baum), der weder von Lenas neuem Freund noch von ihrer Schwangerschaft weiß. Er wünscht sich ihren „Ex“ Andi (Tim Kalkhof) als Schwiegersohn, der später die Campung-Anlage und sein Lebenswerk weiterführen soll. Als Markus erstmals auf dem Campingplatz aufkreuzt, beginnt für ihn ein Spießrutenlauf. Zusammen mit der eingeschworenen Camper-Community, die ihren „Käpt’n“ Hartmut wie einen Superhelden verehrt und eisern zu Andi hält, tut Hartmut alles, um den Neuen seiner Tochter zu vergraulen.

„Die Jägerin – Nach eigenem Gesetz“, Mo., 5.6., 20.15 Uhr, ZDF

Foto: ZDF - Cristoph Assmann
Foto: ZDF - Cristoph Assmann

Wiederholung vom 13.9.2021: Viele Tote (bis in die letzten Minuten dieses Films) und viel Brutalität: Denn die engagierte Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) kämpft in Berlin erneut gegen die Organisierte Kriminalität. Dabei ermittelt sie nicht nur gegen zwei sich gegenseitig bekämpfende Rockerclans, sondern auch gegen Selbstjustiz in den Reihen der Polizei. Bei einem Einsatz im Rocker-Milieu wird eine junge Frau als Geisel verschleppt und hinterher im Wald brutal ermordet. Staatsanwältin Schrader beantragt vor Gericht eine Freiheitsstrafe für die beiden Angeklagten. Doch ihrer Intimfeindin und „Mafia-Anwältin“ gelingt ein Freispruch für beide. Auch gegen den Clanchef gibt es keine hinreichenden Beweise. Am nächsten Tag wird einer der Freigesprochenen erschossen. Nach „Gegen die Angst“ (2019) liegt erneut ein thematisch auffälliger Fernsehfilm mit Nadja Uhl zum Thema Organisierte Kriminalität für den Montagabend vor.

„Blütenträume“, Mi., 7.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Mi., 7.10.2015: Sehenswerte Komödie zur Themenwoche „Heimat“: Sieben unterschiedliche Singles nehmen Nachhilfe in Sachen Flirten. Ein Kursus der Volkshochschule soll das Alleinsein jeweils beenden. Nicht nur dem starken Schauspiel-Ensemble zum Beispiel mit Julia (Nadeshda Brennicke), Britta (Porschat Madani), Heinz (Max Herbrechter) und Gila (Teresa Harder) schaut man sehr gerne zu – auch die Handlung des Films kurzweilig. Die Komödie „Blütenträume“ basiert auf dem 2007 uraufgeführten Theaterstück und kann in dieser Qualität der Umsetzung gerne einen neuen Trend im Fernsehen einläuten (wie Anfang September schon „Chuzpe“ mit Dieter Hallervorden)! Hauptdarstellerin Nadeshda Brennicke – als quirlige Maklerin Julia im Kurs „Flirten 50plus“ gelandet, weil in „40plus“ sie die einzige Teilnehmerin gewesen war, ist voll des Lobes: „Das ist einfach ein ganz großartiges Drehbuch. Es passiert nicht so oft, dass man Komödien in Deutschland angeboten bekommt, die zum Niederknien sind, schon wenn man das Drehbuch liest.“

„Marie Brand und die Leichen im Keller“, Mi., 7.6, 20.15 Uhr, ZDF

Foto: ZDF - Guido Engels
Foto: ZDF - Guido Engels

Wiederholung vom 20.1.2021: Tut keinem weh, ist aber auch nicht supergut – der nächste Kölner Einsatz für Marie Brand (Mariele Millowitsch) und Partner Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann): Erst Zahnschmerzen bei ihr, dann Autounfall durch ihn – denn Marie Brand und Jürgen Simmel werden zum Fundort einer Leiche in ein Einfamilienhaus gerufen. Die Frau, Annika Herforth, wurde offensichtlich die Kellertreppe hinuntergestoßen. Annikas Schwester Nelly äußert den Kommissaren gegenüber sofort einen konkreten Verdacht und beschuldigt Florian Leffers. Laut ihrer Aussage hat er Annika gestalkt und bedroht. Allerdings scheint er ein Alibi zu haben. Angeblich war er zum Tatzeitpunkt mit seiner jetzigen Freundin Joy Wagner und ihrem Sohn beim Schlittschuhlaufen. Stattdessen gerät Nelly Herforth selbst unter Druck, als sich herausstellt, dass sie von dem Tod ihrer Schwester finanziell profitiert und dringend Geld für den Aufbau ihrer eigenen Steuerberater-Kanzlei benötigt. Überraschend rücken dann Klienten von Nelly in den Fokus der Ermittlungen: das Zahnarzt-Ehepaar Heike und Erik Böttcher … Zum Schluss fahren die Ermittler weg – er fährt, sie sitzt hinten – und zu hören gibt es „The Passanger“ von Iggy Pop.

„Sayonara Loreley – Wiedersehen in Rüsselsheim“, Fr., 9.6., 20.15 Uhr, ARD

TV-Experimente sind immer willkommen, was aber soll uns dieser Film bloß sagen? Nicht nur, dass die wunderbare Victoria Trauttmansdorff als robuste Gisela Werner von „Giselas“ Gemischtwarenladen, nach 7 Minuten ins Koma fällt (und erst 17 Minuten vor Filmende wieder aufwacht), auch trägt ihre Film-Schwester Marie Werner (Katharina Marie Schubert) leider diesen Film alleine eher schwer. Dazu sind hier reichlich Menschen mit Migrationshintergrund zu sehen (im Film wird dazu erklärt: „Deutsche trifft man überall auf der Welt, aber selten in Rüdesheim!“)! Was passiert: Marie (Katharina Marie Schubert) freut sich auf die Reise mit ihrem Hunsrücker Frauenchor nach Japan. Ihren Traum lässt sie sich auch nicht von ihrer Mutter (Victoria Trauttmansdorff) ausreden, die ausgerechnet jetzt zur Kur nach Rüdesheim fährt und ihre Tochter zur Vertretung in ihrem Kleinstadtladen verpflichten will. Auf dem Weg zum Flughafen macht Marie eine Hiobsbotschaft einen Strich durch die Rechnung: Ihre Mutter liegt unter rätselhaften Umständen im Koma - und braucht sie vor Ort! Während der Koffer bereits auf dem Weg nach Tokio ist, besteigt Marie schweren Herzens die Fähre des Rheinschiffers Hans (Gastrolle: Armin Rohde) nach Rüdesheim, wo Touristen aus aller Welt die Weinwoche feiern. Dort bleibt Marie auf der Zeche einer geselligen Runde mit einem japanischen Geschäftsmann sitzen. Um ihr Geld zurückzufordern, will die Betrogene den zwielichtigen Herrn Tanaka (Ill-Young Kim) aufspüren. Zum Glück lernt sie die Kellnerin Krystina (Janina Elkin) kennen. Die Ukrainerin nimmt Marie nicht nur auf, sondern bringt sie auf eine Idee, die ein „Sayonara” in noch weitere Ferne rücken lässt.

„Polizeiruf 110 – Paranoia“, So., 11.6., 20.15 Uhr, ARD

Leider nur mit Vorsicht zu „genießen“, ist der letzte Münchner „Polizeiruf 110“ mit Verena Altenberger als Kommissarin Elisabeth "Bessie" Eyckhoff: Denn die Rettungssanitäterin Sarah Kant (Marta Kizyma) wird zusammen mit ihrem Kollegen Carlo Melchior (Timocin Ziegler) zu einem Noteinsatz in einem maroden Haus gerufen. Er bricht auf der Treppe ei, sie eilt alleine hoch und steht plötzlich mit Blut-verschmiertem Messer in der Hand vor der Patienten … Beide bringen die schwer verletzte Frau ins Krankenhaus. Am nächsten Tag erfährt Sarah, dass diese Frau nicht als Patientin eingewiesen wurde. Verwirrt versucht Sarah den Kollegen Carlo zu erreichen, dieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden – und wieder ist Sarah im Zwiespalt. Was ist in dieser Nacht passiert? Kommissarin Eyckhoff (Verena Altenberger) und ihr Kollege Dennis Eden (Stephan Zinner) versuchen, die Geschehnisse der Nacht zu rekonstruieren. Es beginnt ein spannendes Spiel um Wahrheit und Täuschung. Und Co-Produzent dieses Düster-Krimis und darin kurz als „Killer“ zu sehen, ist Francis Fulton-Smith“ (früher Hauptdarsteller der Seicht-Serie „Familie Dr. Kleist“).

„Der Mann im Baum“, Mi., 14.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom 23.11.2011: Männer haben das Sagen und Frauen müssen gucken, wie sie klarkommen – ist das wirklich so? Diese wunderbare WDR-Komödie zeigt Männer, die sich (wenn überhaupt) nur bedingt gleichberechtigt vorkommen. Zunächst kämpft Hans Mittelstädt (sehr gut: Jan Josef Liefers) nach der Trennung von seiner Frau (Suzan Anbeh) noch mit List und Tücke darum, seinen 12-jährigen Sohn Moritz regelmäßig sehen zu können. Dann will sie nach Dänemark umziehen! Im Krankenzimmer verbündet Mittelstädt sich mit drei unterschiedlichen Männern – sehr gut Bernhard Schütz als Unternehmer, Sven Pippig als Außenseiter und Philipp Danne als Aufschneider. Dieser Film ist zusätzlich mit kernigen Aussagen gespickt: „Keiner hat mehr eine Frau, alle haben nur noch eine Ex!“ und „Selbst wenn man den Krieg gewinnt, hat man den Frieden verloren!“ und „Sie ist heiß wie DSL und ich bin wie ein analoges Telefon!“ Nachdem Plan A und Plan B scheitern, zieht sich der verzweifelte Vater aus Protest auf einen Baum in der Aachener City zurück. Schön aber, dass die Geschichte irgendwie dennoch ein Happy End findet.

„WissenHoch2: Cybercrime“, Do., 15.6., 20.15 Uhr, 3sat

Wenn man sich vorstellt, wie viele Daten weltweit und tagtäglich durchs Netz gehen, erscheint die Anzahl der Hacker-Angriffe vielleicht nicht mehr ganz so astronomisch hoch. Zwischen 30.000 und 70.000 krimineller Cyber-Angriffe geschehen pro Minute – heißt es in der 3sat-Dokumentation „Cybercrime“. Weiter weiß die Off-Sprecherin, dass jeder dritte in Deutschland vermutlich schon Opfer so eines für die Täter erfolgreichen fiesen Angriffs aus dem Nichts war – oft passiert das Verbrechen unbemerkt und die Dunkelziffer ist hoch. Die Filmemacherin Carolin Riethmüller beantwortet in ihrer Doku auch die Frage: „Wie können wir uns schützen?“ Motivation für den Film war laut ZDF-Redakteurin Katharina Finger die Aufklärung darüber, dass täglich Tausende von Cyberangriffen geschehen und dass wir unsere Kräfte bündeln müssen, um sie abzuwehren. Wichtig ist die Information, dass wir gegen die Macht der Hacker nicht wehrlos sind, wenn bestimmte Regeln beachtet werden, wie etwa Links aus verdächtigen Mails nie zu öffnen und unterschiedliche und gute Passwörter zu benutzen.

„Klara, Rosalie und das Loch in der Wand“, Fr., 16.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom 14.1.2022: Kurzweiliger Freitagsfilm aus Berlin: Die Ingenieurin Rosalie (Jutta Speidel) führt ein Leben ohne Stillstand. Alt fühlt sie sich längst nicht, höchstens reif. Als Rosa nach einem Solarprojekt in Afrika und einem Schwächeanfall nach Deutschland zurückkehrt, soll das nur eine Verschnaufpause sein, bis der nächste Auftrag sie in die Ferne ruft … Ihre spießige Schwester Margret (Ruth Reinecke) zeigt sich von dem Überraschungsbesuch ebenso wenig begeistert wie von Rosalies „Handgepäck“, einem riesigen Container, der auf ihre geliebten Rosen im Garten kracht. Die pensionierte Lehrerin durchschaut außerdem auf Anhieb, dass Rosa bei ihr nicht ganz freiwillig auf unbestimmte Zeit unterschlüpft. Die Weitgereiste ist nämlich pleite! Was Margret ihr auch mit Genuss bei jeder Gelegenheit unter die Nase reibt. Da erscheint es Rosalie wie ein Wunder, dass sie in einem Loch in ihrer Zimmerwand auf Geldscheine stößt, die offenbar niemand vermisst. Auf der anderen Seite liegt das Zimmer der hochbegabten Abiturientin Karla (Paula Hartmann), die mit ihrem Vater Harald (Aurel Manthei) in Margrets Haus zur Miete wohnt. Nach einem mehr als holprigen Kennenlernen freundet sich Rosa mit der Teenagerin an, die im Rollstuhl sitzt, und setzt es sich in den Kopf, Karla aus ihrer behüteten Isolation zu holen.

„Tatort – Die Nacht der Kommissare“, So., 18.6., 20.15 Uhr, ARD

Jubiläum beim Stuttgarter Team: Um die sehr großen Fußstapfen von Kult-Kommissar Bienzle (Dietz-Werner Steck †80) auszufüllen, brauchte es im Stuttgarter „Tatort“ seinerzeit gleich mal zwei Ermittler, wenn auch ohne Hut und Trenchcoat: Seit 15 Jahren und 30 Krimis sind Richy Müller und Felix Klare bereits die TV-Ermittler Thorsten Lannert und Sebastian Bootz – zum Jubiläum gibt es einen ungewöhnlichen (und leider eher schwachen) Film: Endlich gibt es für die Kommissare einen Fortschritt in ihrem aktuellen, sich dahinziehenden Fall mutmaßlichen Drogenhandels mit Todesfolge. Das jedenfalls scheint die Nachricht zu bedeuten, die Sebastian Bootz von seinem Kollegen Thorsten Lannert erhält. Das Dumme ist nur: Als Bootz den Kollegen findet, ist der zwar ausgesprochen gut drauf, aber gedanklich weit weg von Polizeiarbeit. Offensichtlich hat ihm jemand eine halluzinogene Substanz eingeflößt, die weder seiner Konzentration noch seiner Erinnerung förderlich ist. Übrig ist neben Heiterkeit nur die vage Erinnerung an einen wichtigen Deal in derselben Nacht … Sebastian Bootz hat seine liebe Not, die spärlichen Hinweise zusammenzusetzen und die Verdächtigen aufzuspüren. Zumal der Betreuungsaufwand für den eifrigen, aber nicht sehr zielorientierten Thorsten Lannert hoch ist und das außergewöhnliche Gefahrenpotential nicht außer Acht gelassen werden darf. Und am Ende spielen auch menschliche Krallen eine wichtige Rolle …

„Ein Mädchen wird vermisst“, Mo., 19.6., 20.15 Uhr, ZDF

Wiederholung vom 8.11.2021: Nach „Ein Kind wird gesucht“ (2017) und „Die Spur der Mörder“ (2019) ist dies der dritte auf wahren Begebenheiten beruhende Fall (Erstsendung war auf ARTE erst am Fr., 17.9.2021), den Hauptkommissar Ingo Thiel gemeinsam mit seinem Team in mühsamer Ermittlungsarbeit lösen muss. Nun kommt also die Erstsendung des ZDF-Montagsfilms mit Heino Ferch – als Gladbacher Ermittler Thiel. Was passiert? Nele Sommer ist eine junge, ehrgeizige Synchronschwimmerin, ihrer ererbten Diabetes zum Trotz. Doch nach einem Training ist Nele plötzlich verschwunden. Ist die Schülerin, die von ihrem Vater Holger (Martin Lindow) stark kontrolliert wird, abgehauen – oder Opfer eines Gewaltverbrechens geworden? Eine zermürbende Spurensuche beginnt. Zermürbend nicht nur für die Polizei, sondern auch für die Eltern, die sich gegenseitig schwere Vorwürfe machen. Zudem scheint Neles Vater über seinen tatsächlichen Aufenthaltsort an dem Abend, an dem seine Tochter verschwunden ist, zu lügen … Könnte er etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben, oder steckt noch etwas anderes dahinter? Ingo Thiel und sein Team landen zunächst in einer Sackgasse, doch dann liefert die 30 Jahre alte Postkarte eines mittlerweile Verstorbenen den Ermittlern einen entscheidenden Hinweis …

„37 Grad: Radikal, gehasst, verzweifelt“, Di., 20.6., 22.15 Uhr, ZDF

Sie treten in den Hungerstreik, errichten Blockaden in Städten und legen den Verkehr lahm – einige verüben sogar Attacken mit Dosensuppen auf berühmte Kunstgemälde in Museen. Der Grund für derlei Aktionen ist immer gleich: Klimaschützer*innen vom Bündnis „Letzte Generation“ wollen auf sich aufmerksam machen. Die ZDF-Dokumentation „37 Grad: Radikal, gehasst, verzweifelt“ schaut anhand von drei Beispielen genauer hin. Vor einem Jahr fiel Filmemacher Broka Herrmann (Jahrgang 1954) auf, dass es Menschen gibt, denen ihre bürgerliche Existenz und berufliche Karriere nicht so wichtig sind wie das Aufbegehren gegen die sich abzeichnende Klimakatastrophe. Es sind vorwiegend junge Menschen, die mit zivilem Widerstand und sehr umstrittenen Aktionen nicht davor zurückschrecken, auch sich selbst in Gefahr zu bringen. Wie die Aktivist*innen ihre Frust- und Glücksgefühle verarbeiten, zeigt die Doku. Deutlich werden ihre Motivation, ihre Ziele und ihre Entschlossenheit. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, wie weit Protest gehen darf. „Wenn überhaupt, dann besteht die Message in einem Appell an die Kommunikation der Menschen miteinander“, sagt der in Tübingen geborene und in Frankfurt am Main lebende Filmemacher Herrmann. Offen bleibt am Ende der ZDF-Doku, ob und welchen Erfolg die Aktivitäten von „Letzte Generation“ haben, denn die überwiegende Mehrheit in der Bevölkerung hat immer noch kein Verständnis für ihre Protestform.

„Vorsicht vor Leuten“, Mi., 21.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom 25.2.2015: „Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit.“ So hat es schon der Schriftsteller Max Frisch gewusst. Um das ganze Gegenteil, nämlich um Lügen und Hochstapelei geht es in dieser sehenswerten Komödie. Deren Hauptperson Lorenz Blohmkamp (Charly Hübner – auch Ermittler im Rostocker „Polizeiruf 110“) nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau, weshalb in seinem Leben so einiges schief läuft. Bis er eines Tages zunächst beruflich den Hochstapler Alexander Schönleben (Michael Maertens) kennenlernt und merkt, dass ihm Notlügen auch mal sehr hilfreich sein können. Als ungleiches Gespann kassieren die beiden fortan geschickt Anzahlungen für Finca-Kaufobjekte auf Mallorca, deren Eigentümer sie gar nicht sind. Der Drehbuchautor ist für die Geschichte (nach dem gleichnamigen Roman) auch von den wahren Vorbildern Jürgen Harksen und Bernie Madoff inspiriert worden, die Prominente und erfahrene Anlieger mit zig Millionen über den Tisch gezogen hatten. Mittendrinn heißt es: „Wenn du eine Lüge lange genug lügst, dann wird sie irgendwann zur Wahrheit!“ 13 Minuten vor Film-Ende steht der Filmtitel als Warnung vor Betrügern an einer Garderobe. Und zum Schluss heißt es: „Happy ist das Ende auch nie, am besten ist es offen!“ Auch die Filmmusik ist eingängig, passend, aber ungewöhnlich, zum Beispiel bei der Tanzeinlage zu „Da beißt ein Goldfisch an“ von Brigitt Petra (aus dem Jahr 1968).

„Die Toten von Salzburg – Schattenspiel“, Mi., 21.6., 20.15 Uhr, ZDF

Foto: ZDF - Birgit Probst
Foto: ZDF - Birgit Probst

Verschoben vom 25.1.2023 – da der Hauptdarsteller wegen Kindesmissbrauchs angeklagt ist, wurden alle Teile mit Florian Teichtmeister aus dem Austria-Film komplett herausgeschnitten: Das Salzburger Kapuzinerkloster hat sich der Welt geöffnet: Selbstfindungsseminare sollen weltliche Finanzen in die Klostermauern bringen. Zudem soll eine archäologische Grabung die letzte Ruhestätte einer sagenumwobenen Bajuwaren-Herzogin samt wertvoller Beigaben freilegen. Doch was zum Vorschein kommt, ist kein Schatz, sondern das Skelett eines im Zweiten Weltkrieg abgestürzten britischen Piloten. Die Verletzung am Schädel ist ein Einschussloch, alles deutet auf eine Hinrichtung hin. Tags darauf wird auch die Leiche von Bruder Gereon im Grabungsschnitt entdeckt. Der junge, dogmatische Mönch hatte sich gegen eine Grabung im Kloster ausgesprochen. Da der Rollstuhl fahrende Hauptermittler Peter Palfinger (eben NICHT mehr Florian Teichtmeister) leider in Kur ist, liegt es an Bezirksinspektorin Irene Russmeyer (Fanny Krausz), ihrem bayerischen Kollegen Hubert Mur (Michael Fitz) sowie an Hofrat Seywald (Erwin Steinhauer), das Kriegsverbrechen von 1944 und den Mord an Bruder Gereon aufzuklären.

„Tatort – Wie alle anderen auch“, So., 25.6, 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom 21.3.2021: Starker thematischer Tobak mit unschönen und streckenweise abstoßenden Bildern und reichlich brutaler Gewalt zwischen Mann und Frau bietet dieser neue Kölner „Tatort“ mit den Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär): Denn Ella Jung (Ricarda Seifried) flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und versucht deshalb kurzentschlossen, ohne Geld und ohne Freunde in der Domstadt unterzutauchen. Die obdachlose Monika nimmt Ella unter ihre Fittiche und zeigt ihr, wie sie auf der Straße überlebt. Aber Ella lässt Monika allein, als sie in einem Schnellrestaurant den Geschirrspüler Axel Fahl (Niklas Kohrt) kennenlernt und mit Druck in seiner kleinen Wohnung Unterschlupf findet. Doch am nächsten Morgen ist die, die Ella Schutz versprach, tot, angezündet und zuvor vergiftet worden – und die Kommissare nehmen die Ermittlungen auf. Wer bei diesem Oft-zu-viel-Zumutung-Krimi tapfer bis zum Schluss durchhält, der bekommt ein durchaus starkes Ende und dazu eine ungewöhnliche Cover-Version von „New York, New York“ – und die Erkenntnis der verzweifelten 180-Euro-Täterin: „Am Ende gewinnt immer die Straße!“

„Kaiserschmarrndrama“, Mo.,26.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Mo., 8.8.21022: Nächster Mundart-Krimi aus Bayern: Die tiefenentspannten Tage auf dem Eberhofer-Hof sind endgültig gezählt: Durch einen Doppelhaus-Neubau soll das Idyll gründlich optimiert werden. Eberhofers Dauerfreundin Susi treibt, ausgerechnet zusammen mit Franz' verhasstem Bruder Leopold, den Bau voran, um die beiden Familien im Doppelhaushälften-Glück mit Gemeinschaftssauna zu vereinen, und billiger ist es allemal. Neben Franz gehen auch seinem Papa diese Pläne ordentlich gegen den Strich und so protestiert der gegen die „Gentrifizierung seines Hofes“, indem er kurzerhand den Baukran besetzt. Eberhofers einziger Ruhepol, sein Hund Ludwig, bereitet ihm wegen zunehmender Altersschwäche zudem Sorgen. Zum Glück erlöst bald ein neuer Mordfall den Polizisten Franz vom häuslichen Chaos. Die erschlagene Joggerin stellt sich als das dörfliche Webcam-Girl Simone heraus, die auch zwei von Eberhofers Freunden zu ihren Kunden zählte: den Metzger Simmerl und den stets liebestollen Heizungsinstallateur Flötzinger. Dieser hat gerade seine Affäre mit „der Beischl“ wieder neu entfacht, weshalb er nun in ständiger Angst vor deren Freund lebt, denn dieser ist Chef der örtlichen Rockerbande. Der Fall Simone wäre eine gute Gelegenheit für den Einsatz des Dreamteams Eberhofer/Birkenberger, leider ist das bewährte Ermittler-Duo aber bei einem Autounfall in die Brüche gegangen. Naja, gebrochen sind eigentlich nur ein paar Knochen von Rudi Birkenberger. Doch Rudi sitzt, obwohl er offiziell als geheilt gilt, weiterhin im Rollstuhl, gibt Franz die Schuld am Unfall und möchte nun auf dem Eberhofer-Hof rundum versorgt werden. Als schließlich eine zweite Leiche auftaucht, wird endlich auch Rudis Ehrgeiz geweckt, denn ausgerechnet der SOKO rund um Thin Lizzy (Nora Waldstätten) will das Dreamteam auf keinen Fall das Feld überlassen.

„Sarah Kohr – Stiller Tod“, Mo., 26.6., 20.15 Uhr, ZDF

Foto: Marion von der Mehden
Foto: Marion von der Mehden

Wiederholung vom 27.9.2021: Nächster TV-Einsatz der Super-Woman des ZDF – wieder mit viel Action, Schlägereien, Klettertour an der Hauswand, sogar einer Spähpanzer-Fahrt – aber auch schöner Motive aus dem Hamburger Hafen: Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wird in einer abgeriegelten Fabrik an der Vernichtung tödlicher Substanzen gearbeitet. Dann wird der leitende Chemiker Dr. Diestel (Kai Wiesinger) scheinbar entführt. Zusammen mit ihm wird eine Kartusche Sarin-Gas entwendet. Ein Gift, das lautlos, unsichtbar und geruchlos innerhalb weniger Minuten tötet. Genug für einen Angriff, ausreichend für einen Terrorakt. So leise und unbemerkt der Diebstahl stattfand, so geheim muss auch die Jagd nach dem Täter ablaufen. Keine Panik entfachen und keine Aufforderung an Trittbrettfahrer, so Staatsanwalt Anton Mehringer (Herbert Knaup). Er beauftragt Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) mit den Ermittlungen – ohne Aufsehen, aber mit allen Befugnissen. Sie findet heraus, dass hinter dem Diebstahl keine Terrorzelle steckt, sondern, dass der Täter sich von einem ganz persönlichen Rache-Motiv leiten ließ. Als Sarah Kohr den Kampfstoff sicherstellen kann, ist der Albtraum noch lange nicht zu Ende, sondern eskaliert zu einer ungeheuren Bedrohungslage.

„Sechs Tage Angst“, Mi., 28.6., 20.15 Uhr, ARD

Wiederholung vom Mi., 13.1.2010: Der Regisseur Markus Fischer hat mit Katharina Böhm bereits für den Südwestrundfunk (SWR) den Mystery-Thriller „Ich werde immer bei euch sein“ (2003) inszeniert und lässt nun einen weiteren Thriller folgen: K. Böhm spielt die Karlsruher Staatsanwältin Katja Schilling, die mit Hilfe einer jungen, russischen Augenzeugin einen gefährlichen Drahtzieher des organisierten Verbrechens hinter Gitter bringen will. Dann aber werden Zeugen eingeschüchtert, die Kronzeugin muss versteckt werden und auch die Staatsanwältin wird in eine Falle gelockt … Spannende Geschichte um Intrigen, Vertrauen und Verrat. Auch wenn einige zu Tode kommen, ist der Film mit Katharina Böhm und Thomas Sarbacher, der Schillings Ex-Mann und den gegen sie ermittelnden Kommissar Tom spielt, gut besetzt.

 

©Wolfgang Wittenburg – Jede Informationsauswertung honorarpflichtig 2023