Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Unbedingt sehenswerte Erstsendung des Kinofilms von Michael „Bully“ Herbig! Nach Angaben der Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ sind allein von September 1949 bis August 1961 rund 2,8 Millionen Menschen aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in die Bundesrepublik Deutschland (BRD) geflohen. Fast 200.000 entkamen dem DDR-Regime bis zur Maueröffnung 1989 – auf abenteuerlichem Weg und unter Lebensgefahr gelang dies auch zwei Familien, im Fesselballon zwischen Mauerbau und Mauerfall – das Unterfangen zeichnet der Kinofilm „Ballon“ nach und feiert am Tag der Deutschen Einheit, verdient zur Primetime und mit kurzweiliger Überlänge (100 Minuten), TV-Premiere in der ARD. Waghalsige Fluchtversuche gab es einige. Am 16. September 1979 überwanden die jeweils vierköpfigen Familien Strelzyk und Wetzel mit einem selbstgebauten Heißluftballon die Grenze zwischen Thüringen und Bayern. Der spektakuläre Weg in die Freiheit sorgte international für Schlagzeilen und wurde zur Demütigung für die Staatssicherheitsbehörden (Stasi) der DDR. Nachdem sich ein US-Konzern die Rechte gesichert hatte und 1982 „Night Crossing“ („Mit dem Wind nach Westen“) in die Kinos gebracht hatte, machte sich Michael „Bully“ Herbig (Buch und Regie) an die erste deutsche Verfilmung. „Für mich lag der Reiz darin, den wahren Ereignissen so nahe wie möglich zu kommen und den Film den heutigen Sehgewohnheiten anzupassen“, sagt Herbig und rückt in seinem hochspannenden Remake den Freiheitsdrang in den Mittelpunkt. Die Dreharbeiten, bei denen besonders auf eine detailgetreue Ausstattung geachtet wurde, fanden an 50 Drehtagen in Berlin, Thüringen und Franken statt. Übrigens wurde der Ballon (das Original ist im Museum der Bayerische Geschichte in Regensburg ausgestellt) für diesen Film nicht etwa „bequem“ am Computer animiert, sondern aus 1245 Quadratmetern Stoff extra angefertigt – und wenn der Abspann läuft, werden Originalfotos eingeblendet.