Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Außergewöhnlicher, leiser und (endlich mal wieder) sehenswerter Fernsehfilm vom WDR, in dessen Mittelpunkt
die Liebe steht: Janns Mutter Lina (Marie Leuenberger) ist besonders, kreativ, spontan: Welcher 17-Jährige hat schon eine Mutter, die morgens um sechs ein opulentes Frühstück auf dem Dach
veranstaltet, um den Sonnenaufgang zu sehen, die barfuß unter dem Esstisch liegt und lachend ein Selfie mit ihrem Sohn Jann (sehr gut: Philip Günsch) einfordert? Aber da ist auch Linas dunkle
Seite: wenn sie sich verkriecht, in Panik gerät und von traumatischen Erlebnissen eingeholt wird. Wenn ihre Forderungen maßlos werden, sie nicht allein sein kann und Jann vom Kind zum Kümmerer
werden muss. Immer am Rand der emotionalen Erschöpfung kämpft sich Jann allein durch den Alltag von Schule, Nebenjob (als Gabelstapler-Jann) und Haushalt. Als er Selma (Mina-Giselle Rüffer)
kennenlernt, drängt sich etwas Neues, Aufregendes in Janns durchorganisierten Alltag. Er entdeckt eine andere Art der Liebe, eine, die ihn hält und nicht nur braucht. Das fragile Arrangement zu
Hause gerät ins Wanken und provoziert dramatische Entwicklungen. Jann muss Entscheidungen treffen – für sich und seine Mutter.