Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Am ersten Tag des neuen Jahres gibt es den zweiten Humor-„Tatort“ aus Weimar. Die gute Nachricht: Mit Christian Ulmen als Kriminalkommissar Lessing und Nora Tschirner als Kriminalkommissarin Dorn dürfte damit wohl der langweiligste „Tatort“ des Jahres bereits versendet werden. Was passiert? Bei einem Bankraub schießt der Täter wie wild in die Decke – und trifft im Büro über der Filiale eine dort „arbeitende“ Sekretärin tödlich auf deren Sitzball. Dazu gibt es ein männliches Zwillingspaar mit Doppelleben und eine bei einer Obduktion nackt flüchtende „Leiche“. Nicht zu vergessen, der uralte Dienst-VW-Passat des Chefs und die von Lessing eher krampfhaft als witzig wirkenden Sätze wie: „Nun sein Sie mal nicht kindisch, Herr Windisch!“ An Spannung fehlt es total und auch Sophie Rois als Geisterbahn-Betreiberin kann hier nichts retten. Wer bis zum Schluss durchhält, wird sechs Minuten vor Ende immerhin mit einem kurzen Gastauftritt von „Element Of Crime“ belohnt.
Vom Sender vollmundig als „Die Krimi-Sensation aus Norwegen“ angekündigt, startet das Erste mit dieser drei-teiligen Skandinavien-Sendereihe ins neue Jahr: Im ersten Teil „Mammon – Opfer“ geht es um einen norwegischen Journalisten, dem anonym Hinweise zugespielt werden, die auf großangelegte Betrügereien in der Finanzwelt hinweisen. Durch die Story wird eine Lawine ins Rollen gebracht, die auch den Bruder des Journalisten betrifft, der Selbstmord begeht – oder wurde er dorthin getrieben? Alle drei Teile dieses spannenden Norwegen-Krimis greifen inhaltlich ineinander. Hinweis: „Mammon – Ursprung“, Fr., 2.1., 21.45 Uhr und „Mammon – Das jüngste Gericht“, So., 4.1., 21.45 Uhr.
Mitte November ist er erst bundesweit im Kino angelaufen, nun schon kommt der Spielfilm zur Fußball-WM 2014 als 90-Minüter ins Erste! Egal, ob man sich des Glücksgefühls noch einmal erinnern möchte oder als Interessent hinter die Kulissen der Deutschen Mannschat in Brasilien schauen möchte, dieser Film wird bestimmt für die erste Top-Quote am Freitagabend sorgen.
© MIS/T&T
Zum Jahresauftakt 2015 gleich einmal dieses sehenswerte 90-Minuten-Spezial der Krimireihe! Zu Beginn hackt „Der Alte“, Richard Voss (Jan-Gregor Kremp), in den Alpen Holz, weil er drei Tage zuvor in München einen jungen Mann erschossen hat und Abstand braucht. Dann aber wird Voss eine der Geiseln bei einem Überfall auf die Agrar-Bank des Bergortes Kirchbruck. Es geht (wieder einmal) um ein geplantes Alpen-Luxushotel und die durch die Banken feindliche Übernahme eines Traditionshofes mit „Sargschreinerei“. Dort hat Franz Brunner (Martin Feifel) die Kontrolle über sich und seine Finanzen verloren. Seine Kinder sind die einzigen, die zu ihm halten. Seine Frau Elisabeth (Jule Ronstedt) betrügt ihn mit Polizist Sonnleitner (Marcus Mittermeier) und sein Schwiegervater Korbinian Koydl (Tilo Prückner) hält nichts von ihm. Hauptkommissar Voss hat Verständnis für den Geiselnehmer. Einfühlsam wirkt er auf den Täter ein. Dann zeigt er den örtlichen Beamten, wo der Hammer hängt und wird Behüter der beiden Kinder. Gut besetzt ist auch die in Graz geborene Aglaia Szyszkowitz als Bankangestellte Brigitte Maerz – die hier Mundart sprechen darf.
Wiederholung vom 7.1.2012: Der nächste Kriminalfall des Hamburger Ermittlers mit Haus am Curslacker Deich und Vorliebe fürs Radl steht zum Lösen an. Drehbuch und Regie stammen wieder von Hauptdarsteller Wolfgang Stumphs sehr geschätztem Zuarbeiter Peter Kahane (für die Musik ist dessen Sohn Tamas Kahane zuständig). Auch wenn der Krimi um einen ermordeten Hamburger Geschäftsmann mitunter Längen hat, so kann der Mörder zum Schluss überraschen. Zudem begegnet Wilfried Stubbe seiner sich neu entwickelnden Liebe und Film-Tochter Chrissi (gespielt von Stumpis wahrer Tochter Stephanie) ist schwanger.
Deutsch-österreichischer Historien-Spielfilm über die Liebschaft zwischen Bertha von Suttner und Alfred Nobel. Diese Frau war für ihn die Liebe seines Lebens und der engagierte Pazifist stiftete durch die innige Freundschaft beeinflusst sein Vermögen und begründete die renommierteste Auszeichnung der Welt: den Nobelpreis. Bertha von Suttner war die erste Frau, die 1905 den Friedensnobelpreis erhielt, sie wird von Birgit Minichmayr dargestellt. Der Erfinder und Feingeist Alfred Nobel wird von Sebastian Koch gespielt. Dessen erster Auftritt erfolgt nach sieben Minuten: Er steigt aus einem schwarzen Sarg, in dem sie sogleich Probe-liegen möchte und er sagt: „Denken sie an den Hebel, links!“
Zum Jahresauftakt kommt gleich mal der nächste Mittelmaß-Krimi aus dem Münsterland: Wilsbergs Freund und Assistent Ekki Talkötter (Oliver Korittke) ist in seiner Midlife-Crises oder hat einen Burn-Out (oder ist es doch ein Bor-Out – Unterforderung?). Privatdetektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) heuert als Bei-Koch im Nobel-Restaurant des Schlosshotels Markshof an, denn dort treibt Busfahrer Enno Fellner (Bernd Michael Lade) ein ungewöhnliches Spiel. Ist er gefährlich oder nicht? Und wer schießt auf Restaurant-Bertreiberin Kamilla Marks (Wiedersehen mit Katja Studt)? Nach 47 Minuten darf Ekki dann sogar mal Bus fahren – und am Ende ist er wieder wichtig und therapiert. Auch wenn man schnell erahnen kann, wer hier der Täter ist, unterhaltend ist dieser Münster-Krimi (läuft mit über 40 Filmen bereits im 20. Sendejahr) schon.
Sehenswerter Anti-Kriegsfilm (von 2011), der die Geschehnisse zu Beginn des Zweiten Weltkriegs einmal aus der Sicht einer deutschen Familie in der Sowjetunion zeigt. Es fängt aber viel später damit an, dass die gefeierte Violinistin Hanna Reich (Brigitte Grothun) vor ihrem Abschiedskonzert auf der Bühne ein verblichenes Notenheft aus der Ukraine von 1941 erhält – und dessen Überbringer wartet draußen. Erst am Ende des 94-Minuten-Kino-Films jedoch steht diese Begegnung. Dazwischen wird interessant und anschaulich die Geschichte von Hanna Reich, eines von drei musikalischen „Wunderkindern“ erzählt. Ihr Vater war Brauereibesitzer (Kai Wiesinger) und die jüdischen Kinder Larissa und Abrascha sind die anderen beiden Musik-Wunder. Es gibt ein Wiedersehen mit Gudrun Landgrebe als Irina Salomonowa und Gedeon Burkhard als Dr. Boris Brodsky – Vater von Larissa. Erst wird noch auf einer Bahnfahrt der „Ungarische Tanz“ von Johannes Brahms eingeübt, dann aber – nach etwa 50 Minuten – tritt Konstantin Wecker in Uniform (!) als SS-Standartenführer Schwarow auf und die Geschichte nimmt eine mörderische und tragische Wende. Am Ende steht kurz zu lesen, dass der Film den 1,5 Millionen ermordeten jüdischen Kindern gewidmet ist. Die Produzenten Alice und Arthur Brauner haben mit „Wunderkinder“ mehrere internationale Preise gewonnen – sehr zu Recht!
Zum Jahresauftakt auf dem Stamm-Sendeplatz gleich mal ein spannender Austria-„Tatort“! Während sich zu Beginn einige Wiener Taxler über einen alten Mercedes (mit 900.000 Kilometern Laufleistung) austauschen, kommt just auf dem Dach des grünen Oldtimers eine Diplomaten-Leiche zum Aufprall. Der Mann ist iranischer Atomphysiker und aus einem Hotelzimmer gefallen oder gestürzt worden. Für die Kommissare Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) beginnt damit jedenfalls ein mühsames Ermitteln mit Trojaner auf seinem Handy und Verkehrskontrolle im schönen Krems, in der Wachau. Auf der Spur illegaler Geschäfte mit Kerntechnologie geraten die Ermittler auch an den Schlossbesitzer und Lobbyisten Johannes Leopold Trachtenfels-Lissé (Udo Samel). Und am Ende fährt Kommissar Eisner ausgerechnet mit dem Taxler vom Anfang – der hat nun ein nagelneues Taxi „mit Hybrid-Antrieb!“
Sehenswert und auf emotionale Art und Weise wird hier in drei Teilen a 90 Minuten die historische Geschichte eines fiktiven Dorfes erzählt, durch das mit einem Mal eine Grenze verläuft. Mit Martina Gedeck, Nadja Uhl, Udo Samel und Alexander Held ist auch die Besetzung dieses Jahres-Openers erstklassig. Hinweis: Direkt im Anschluss an der ersten Teil des dreiteiligen ZDF-Jahres-Openers gibt es den 45-Minuten-Film „Tannbach – Die Dokumentation“. Weitere Sendetermine: 2. Teil, Mo., 5.1., 20.15 Uhr und Teil 3, Mi., 7.1., 20.15 Uhr.
Erst soll ein toter Hund aufgeweckt werden, dann wird aufgezeigt, dass im Jahr „1783 die Schulpflicht erfunden wurde“. In interessant-komischen 110 Minuten Film wird die Geschichte von zwei herausragenden Wissenschaftlern erzählt, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts aufmachen, die Welt zu entdecken und die bis heute die Weltgeschichte prägen: Es sind der Naturforscher Alexander von Humboldt (gespielt unter anderen von Albrecht Abraham Schuh) und der Mathematiker Carl Friedrich Gauß (unter anderem zu Beginn auch ziemlich nackt gespielt von Florian David Fitz). Auch die anderen Rollen sind in der gut ausgestatteten Historien-Kinokomödie (aus dem Jahr 2012) mit Katharina Thalbach als Gauß-Mutter und Sunny Melles als Humboldt-Mutter sehr gut besetzt und ein Hingucker.
Mit bis zu acht Millionen Zusehern die erfolgreichste Serie am Dienstagabend! Auch zum Anfang dieses Jahres starten wieder 13 neue Folgen (in der 14. Sendestaffel seit 2002) mit der burschikosen Nonne Hanna (Janina Hartwig) und dem grantigen Bürgermeister Wolfgang Wöller (Fritz Wepper). War die lange Laufzeit dieser unterhaltsamen Klosterserie für Fritz Wepper abzusehen? „Nein, das kann man nicht absehen. Ich habe mich sehr an die Zeit von ,Der Kommissar‘ erinnert gefühlt. Damals hatte ich für 13 Folgen unterschrieben und man wusste nicht, dass daraus 29 Jahre werden.“
Das Ehepaar Franziska Walser und Edgar Selge (endlich mal wieder) in einem Ausnahme-Film! Als Melanie (mit ständiger Migräne) und Walter (mit Vorliebe fürs Nacktbaden) führen beide ein eingespieltes und zurückgezogenes Leben und nach außen hin auch eine unauffällige Ehe. Doch beide werden beobachtet. Jemand dringt in das Haus des Paares ein, aber nichts fehlt – und dann wird Walter auch noch von einem jungen Mann verfolgt und bedrängt. Unruhe macht sich in der scheinbar Ehe-Idylle breit. Als das Ehepaar erfährt, dass die Tochter der früheren Haushälterin verstorben ist und Walter einen Zettel mit der Aufschrift „Brennen sollst du“ findet, werden beide unaufhaltsam von Walters abgrundtiefer Vergangenheit eingeholt. Erst 18 Minuten vor Filmende weiß der Sohn Jan (Christian Erdt) Bescheid, 11 Minuten vor Schluss endet dann auch die Ungewissheit des Zusehers. Und der Schluss-Dialog lautet. Er: „Ich mach‘ das wieder gut!“ Sie: „Das wird nie wieder gut!“
Start von acht neuen Folgen der Erfolgsreihe – immer donnerstags, um 20.15 Uhr. Und was schätzt Hans Sigl, seit sechs Jahren Hauptdarsteller der Serie, an seinem Film-Mediziner: „Mir passiert es durchaus, dass mich Menschen mit dieser Figur sehr stark identifizieren. Das spüre ich besonders, wenn ich unsere Fan-Tage betrachte, die wir zweimal im Jahr in der Region Wilder Kaiser veranstalten. Da kommen ganze Familien angereist, die Schauspieler machen Autogrammstunden und wir haben ein angenehmes ,Meet And Greet‘. Dabei merke ich, dass unser Publikum sehr mit uns verbunden ist, und auch, dass die Leute uns viele persönliche Dinge erzählen. Wir sind im emotionalen Haushalt der Menschen, die diese Serie sehen, ein wichtiger Bestandteil geworden.“
Unter der Rubrik „Tandem – Zwei Filme, ein Thema“ haben Das Erste und dessen deutsch-französischer Schwester-Kulturkanal ARTE in Deutschland und Frankreich zeitgleich jeweils ein Filmprojekt in Auftrag gegeben. Das Thema: Die Probleme der Kernenergie und deren Folgen für die Menschheit! Während Frankreich mit „Das gespaltene Dorf“ eine Geschichte einer Dorfgemeinschaft im Umbruch erzählt, hat die deutsche Seite den Action-Thriller (!) „Tag der Wahrheit“ beigesteuert. Was passiert: Zunächst wird am Rheinufer bei Freiburg die Leiche des Sicherheitsbeauftragten des Atommeilers aufgefunden. Da hofft man noch, dass Frankreich zuständig ist. Dann aber läuft der Deutsche David Kollwein (Florian Lukas) im Frankreich-AKW Amok und besetzt das Werk. Er hat einmal in dem AKW gearbeitet und deshalb ein Familienschicksal zu tragen. Die junge Staatsanwältin Marie Hoffmann (Vicky Krieps) soll dunkle Machenschaften von Politik und Wirtschaft ans Tageslicht bringen. Das am meisten vom Französisch ins Deutsche übersetzte Wort ist: Scheiße! Ein Happy End schließt sich selbst aus und nach 52 Minuten in diesem nur zeitweise spannenden Indoor-Thriller sagt Kollwein den Filmtitel: „Heut ist der Tag der Wahrheit!“ Die Sendedaten im Überblick: „Tag der Wahrheit“, Mi., 14.1., 20.15 Uhr, ARD, „Das gespaltene Dorf“, Fr.. 9.1., 20.15 Uhr, ARTE und Mi., 21.1., 20.15 Uhr, ARD.
Schon bei seiner Vorführung auf dem Hamburger Filmfest im Oktober 2014 hat dieser gut gemachte Beziehungs-Film für ein volles Kino gesorgt. Endlich mal wieder ein Freitags-Film der besseren Art! Auch die Besetzung ist mit Leslie Malton und Henry Hübchen, Ulrike Kriener und Herbert Knaup und Johanna Gastdorf und Ernst Strötzner ungewöhnlich und wunderbar! Erst treffen sich die gut befreundeten Paare zum Abendessen. Alles scheint harmonisch. Doch nach nur neun Film-Minuten nimmt die Geschichte durch das zuletzt genannte Paar die erste herbe Wendung. Letztlich aber hat jeder in einer gereiften Partnerschaft sein Päckchen zu tragen und es macht Freude, jeden bei seinem Schicksal zu beobachten und bei der Lebenskunst, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Auch am Ende steht ein gemeinsames Essen im Ferienhaus an – und die Erkenntnis, dass Liebe doch der stärkste Motor ist.
Mit einem „Ritt in den Tod“ beginnen acht neue Folgen der Reihe – immer freitags, um 20.15 Uhr. „Silver Arrow“ kommt alleine vom Ausritt zurück, seine Reiterin ist tot. Zudem geht es geht auch um Untreue und chemisches Barren – eine Doping-Form im Reitsport. Komischerweise ahnt man aber schon beim ersten Auftauchen des Opfer-Ehemannes Justus Gerlach (Bernhard Schir), wer hier nur der Bösewicht sein kann. Und Hauptdarsteller Hunold glänzt als behäbiger Staatsanwalt Bernd Reuther mit Sätzen wie: „Ich glaube nicht, ich suche!“ Was denkt Rainer Hunold über den Drehort Wiesbaden, wo er früher schon die ZDF-Krimireihe „Ein Fall für zwei“ gedreht hat, und die Trennung von seiner Familie in Berlin? „Der große Vorteil ist, der Arbeitsdruck ist sehr gestiegen. Man hat immer weniger Drehtage und einen immer höheren Qualitätsanspruch. Das heißt, die Arbeitstage werden länger. Wenn ich morgens um sechs aufstehe, weil ich um halb acht oder acht am Set sein muss, und abends, um zehn oder halb elf, wieder nach Hause komme, dann bin ich kein guter Partner für Familienleben. Ich habe in Wiesbaden eine Wohnung, weil ich das Hotel auf Dauer nicht mag. Damit bin ich dann schon zufrieden. Ich muss nicht mehr reden, ich muss nicht mehr reagieren. Ich gucke mir die Sachen für den nächsten Tag noch mal an, mache allenfalls noch ein paar E-Mails, das ist es dann aber auch.“
Unter der Rubrik „Tandem – Zwei Filme, ein Thema“ haben Das Erste und dessen deutsch-französischer Schwester-Kulturkanal ARTE in Deutschland und Frankreich zeitgleich jeweils ein Filmprojekt in Auftrag gegeben. Das Thema: Die Probleme der Kernenergie und deren Folgen für die Menschheit! Frankreich geht das Thema mit einer sehenswerten Komödie vor umweltpolitischem Hintergrund an: Ein aus Paris Entsandter der „Agentur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ sucht das beschauliche Dorf Saint-Lassou auf, in dem Atom-Müll unterirdisch eingelagert/entsorgt werden soll. Erst einmal spielt ihm das Navigations-System seines roten Renault einen Streich, und dann stößt der Ingenieur auf Ablehnung (durch die resolute Bürgermeisterin Anna, Katja Riemann) und Sympathie, verspricht das Projekt dich Arbeitsplätze und Geld für die leeren Kassen der Dorfbewohner. Erst nach elf Minuten fällt zum ersten Mal das Wort „Kernenergie“ und fünf Minuten vor Ende taucht ein Wolf auf. Besonders beachtenswert ist in diesem Film auch die französische Schauspielerin Claude Gensac, als Adéle, 90-jährige Ureinwohnerin des Dorfes. Sie ist einem Millionen aus ihren Rollen in Louis-de-Funés-Filmen bekannt, in denen Claude Gensac 40mal mitgewirkt hat und oft dessen Ehefrau verkörperte. Hinweis: „Das gespaltene Dorf“, Mi., 21.1., 20.15 Uhr, ARD.
Nächster und damit der „Tatort“ mit der laufenden Nummer fünf aus Dortmund. Es geht um den Mord an dem „braunen Führer von Dortmund“. Damit geraten Kommissar Faber (Jörg Hartmann) und sein Team in die Neonazi-Szene, womit vor allem die jungen Ermittler schlecht umgehen können. Schließlich wird Kommissarin Delay (Aylin Tetzel) brutal überfallen, weil sie Türkin ist. Und Tobias Kossek (Robert Stadlober), der Bruder von Kommissar Daniel Kossek (Stefan Konarske), ist in der Szene aktiv. Hat er etwas mit dem Mord zu tun? Und wer ist der Maulwurf aus den Kreisen der Ermittler? Für Spannung ist gesorgt und Entspannung verschafft Faber zum Beispiel, wenn er seiner Kollegin Bönisch (Anna Schudt) mal wieder ein Date in einer Hotelbar vermasselt. Sehr gut: auch das Ende ist realistisch und alles andere als en Happy End.
Nach der Kurzgeschichte „Foreign Nights“ von Rosamunde Pilcher wird hier flott ein 90-Minüter erzählt – in der weiblichen Hauptrolle als handfeste Romantikerin Zoe Harding ist Jeanette Biedermann zu sehen. Wo ist die besonders romantisch? „Ich glaube, ganz wichtig ist die Romantik des Alltags. Es sind die Kleinigkeiten. Heute Morgen hat mein Mann gesehen, ich bin im Stress, und dann hat er mir ein Frühstück zubereitet. Ich kam aus dem Badezimmer und das Frühstück stand schon fertig für mich auf dem Tisch. So etwas ist wichtig! Das ist Liebe! Das ist Romantik, die einen jeden Tag durch das Leben begleitet und die für mich nicht fehlen darf.“
In diesem Thriller erhält der Berliner Anwalt Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) den nicht alltäglichen Auftrag in Havanna einen deutschen Mann zu suchen: Martin Gebhardt (Henry Hübchen) ist seit 30 Jahren spurlos verschwunden. Leider darf seine Kollegin Hoffmann (Stefanie Stappenbeck) nicht mit – aber dafür reist die Schwester des Gesuchten (Gudrun Landgrebe) dem Anwalt hinterher, denn sie muss das gemeinsam mit ihrem Bruder geerbte Haus verkaufen. „Der Mann ohne Schatten“ lief bereits vor vollem Haus auf dem Hamburger Filmfest 2014, denn nicht nur jede Menge toller Kuba-Bilder, auch die undurchsichtige Handlung machen diesen Film sehenswert.
Unter der Rubrik „Tandem – Zwei Filme, ein Thema“ haben Das Erste und dessen deutsch-französischer Schwester-Kulturkanal ARTE in Deutschland und Frankreich zeitgleich jeweils ein Filmprojekt in Auftrag gegeben. Das Thema: Die Probleme der Kernenergie und deren Folgen für die Menschheit! Während Frankreich mit „Das gespaltene Dorf“ eine Geschichte einer Dorfgemeinschaft im Umbruch erzählt, hat die deutsche Seite den Action-Thriller (!) „Tag der Wahrheit“ beigesteuert. Was passiert: Zunächst wird am Rheinufer bei Freiburg die Leiche des Sicherheitsbeauftragten des Atommeilers aufgefunden. Da hofft man noch, dass Frankreich zuständig ist. Dann aber läuft der Deutsche David Kollwein (Florian Lukas) im Frankreich-AKW Amok und besetzt das Werk. Er hat einmal in dem AKW gearbeitet und deshalb ein Familienschicksal zu tragen. Die junge Staatsanwältin Marie Hoffmann (Vicky Krieps) soll dunkle Machenschaften von Politik und Wirtschaft ans Tageslicht bringen. Das am meisten vom Französisch ins Deutsche übersetzte Wort ist: Scheiße! Ein Happy End schließt sich selbst aus und nach 52 Minuten in diesem nur zeitweise spannenden Indoor-Thriller sagt Kollwein den Filmtitel: „Heut ist der Tag der Wahrheit!“ Hinweis: „Das gespaltene Dorf“, Fr.. 9.1., 20.15 Uhr, ARTE und Mi., 21.1., 20.15 Uhr, ARD.
Keiner will die Flugblätter und auch keiner geht ins Kino. Schon der Beginn dieser deutsch-französisch-serbischen Co-Produktion ist unspektakulär. In 95 Minuten langen folgt dann die Geschichte des Serben Pera, der aus dem Belgrad des Jugoslawien nach New York flieht – immer an seiner Seite ist dabei seine streng kommunistische Mutter, unter deren Pantoffel Pera steht.
Nachdem gleich der erste Film „Mord in bester Gesellschaft“ mit über sechs Millionen Zusehern ein Quotenhit gewesen ist, geht das Ganze als unterhaltende Sendereihe munter weiter. Dies ist bereits der zwölfte Film in sieben Jahren mit Vater Fritz und seiner Tochter Sophie Wepper. Wie ist es, wenn Vater und Tochter zusammen drehen? Sophie Wepper: „Gerne treffen wir uns abends zum Essen. Wenn mein Vater und ich nicht zusammen drehen, dann sehen wir uns nicht so häufig. Wir genießen unsere Zusammenarbeit und wir reden natürlich auch über den Film, es bietet sich ja an. Und am Set ist, abgesehen von den Szenen, die wir proben, auch nicht so viel Zeit, dass wir uns groß über den Film unterhalten. Das machen wir schon abends. Aber das ist ja nicht unangenehm, sondern es macht uns beiden Spaß, nicht: Um Gottes Willen, ich will nichts mehr davon hören – so ist es zum Glück nicht.“ Wie geht es dem Vater? Fritz Wepper: „Beruflich ist erst einmal festzuhalten, schon 2001, bei unserem ersten gemeinsamen Dreh, hat Sophie eine gewisse Begabung gezeigt, sie hat es sehr professionell abgewickelt. Sophie hat bei ,Derrick' mit acht Jahren bereits mitgespielt.“
Erst im letzten Jahr wurde diese Filmreihe von ARTE France produziert, die ARTE nun als sechsteilige Serie mit zweimal drei Filmen (a 39 Minuten) an zwei Donnerstag-Abenden sendet. Gezeigt wird quer durch alle Generationen und Gesellschaftsschichten ein vielseitiges und einfühlsames Porträt der Seine-Metropole. Dazu gehört ein Busfahrer-Ehepaar kurz vorm Streik, eine schwangere Friseuse, eine verliebte transsexuelle Sängerin und ein loyaler Staatsanwalt. Hinweis: Sendung der letzten drei Filme „Paris“: Do. 22.1., 20.15 Uhr, ARTE.
Zum 60. Geburtstag von Jan Fedder (ist am 14.1.2015) lässt die ARD den Volksschauspieler in einer weiteren Paraderolle als Hamburger „Hafenpastor“ auf den Bildschirm. Wie bewahrt der Publikumsliebling seine Preise auf, zum Beispiel den „Deutschen Fernsehpreis“ für die Siegfried-Lenz-Verfilmung „Der Mann im Strom“? Gibt es bei Jan Fedder dafür die beleuchtete Glasvitrine? „Nee, der steht in meiner Junggesellenbude oben auf einem Regal und kippelt immer, so dass ich etwas Angst habe, dass er mir runterfällt. Neulich habe ich schon einen schweren Glaspreis da runtergenommen, denn darunter ist mein Essplatz und ich habe Angst, dass so ein Ding mal mir mal genau auf den Kopf fällt. Und so einen Tod will man ja auch beim Essen nicht. Da findet sich etwas Besseres!“
Nackter, junger Mann zu Beginn – und auch am Ende, aber auch sonst ist dieser 61. „Tatort“ im 25. Sendejahr mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) ungewöhnlich und spannend. Ein unheimlicher Pferde-Ripper treibt sich in Ludwigshafen um – der stellt auch einer jungen Verkäuferin nach. Und dann wird auf einem Pferdehof erst ein Tier misshandelt und dann ein Tierpfleger tot aufgefunden. Für Lena Odenthal geht es von der Reha an den „Tatort“. Handelt es sich bei den Tieren um seinen Serientäter? Und ist der auch der Menschen-Mörder? Dies zu klären treten Odenthal und Kopper an – auch wenn sie eigentlich noch ihren Burn-Out therapieren soll. Sehr überzeugend spielt Ben Münchow („Das war die schwerste Rolle, die ich je gespielt habe!“) den psychisch-kranken Gerd Holler (der übrigens auch der Nackerte ist).
Zweimal war Ulrike Kriener das Zugpferd der ARD-Reihe „Die Dienstagsfrauen“. Beide Filme mit ihr liefen sehr erfolgreich – aber bei der dritten Komödie, ist Ulrike Kriener anders als Saskia Vester und Nina Hoger nicht dabei. Von Seiten der Frankfurter ARD-Filmproduktion „Degeto“ heißt es: „Bei Ensemble-Filmen ist es generell sehr schwierig, alle Schauspieler und ihre Termine unter einen Hut zu bekommen, so auch bei ,Die Dienstagsfrauen‘ mit gleich fünf Hauptdarstellerinnen. Vor diesem Hintergrund und ihren weiteren Engagements als gefragte Schauspielerinnen konnte kein gemeinsamer Drehzeitraum mit Ulrike Kriener und Jule Ronstedt gefunden werden. Wir bedauern das Ausscheiden von Frau Kriener und Frau Ronstedt, aber gehen davon aus, dass die dritte Episode ,Zwischen Kraut und Rüben‘ auch mit der neuen Besetzung durch Janna Striebeck und Clelia Sarto die Zuschauer begeistern wird.“
Nach ästhetischen Bildern eines Liebeaktes gleich zu Beginn, wird eine junge Frau ermordet (mit einer Blumenvase samt Rosen erschlagen). Schon bald ergeben sich Anhaltspunkte für deren Doppelleben als Prostituierte. Das haben wir alles schon mindestens einmal gehabt und besser wird das Thema durch Wiederholung hier jedenfalls nicht! 20 Jahre gibt es den Samstagskrimi „Ein starkes Team, selten sind die Kommissare Verena Berthold (Maja Maranow) und Otto Garber (Florian Martens) so unspannend und farblos gewesen! Dieser Krimi schleppt sich dahin und selbst die Entspannungs-Momente funktionieren nicht: Ex-Ost-Polizist „Sputnik“ (Jaecki Schwarz) tritt als „Home-Stager“ auf, Otto könnte erben und Kollege Bens kriegt es wegen des Besuchs pornografischer Seiten über den Dienst-PC mit der Internen Ermittlung zu tun. Schade, aber so werden es sicher und auch zu Recht nicht mehr viele Sendejahre für „Ein starkes Team“!
Nackter, junger Mann zu Beginn – und auch am Ende, aber auch sonst ist dieser 61. „Tatort“ im 25. Sendejahr mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) ungewöhnlich und spannend. Ein unheimlicher Pferde-Ripper treibt sich in Ludwigshafen um – der stellt auch einer jungen Verkäuferin nach. Und dann wird auf einem Pferdehof erst ein Tier misshandelt und dann ein Tierpfleger tot aufgefunden. Für Lena Odenthal geht es von der Reha an den „Tatort“. Handelt es sich bei den Tieren um seinen Serientäter? Und ist der auch der Menschen-Mörder? Dies zu klären treten Odenthal und Kopper an – auch wenn sie eigentlich noch ihren Burn-Out therapieren soll. Sehr überzeugend spielt Ben Münchow („Das war die schwerste Rolle, die ich je gespielt habe!“) den psychisch-kranken Gerd Holler (der übrigens auch der Nackerte ist).
Musikalisch reicht der Bogen dieses unterhaltenden „Herzkino“-Films von „Son Of A Preacher Man“ zu Beginn, bis zu „True Colors“ am Schluss. Dazwischen wird im malerischen Hudson Valley – nahe New York – die Familiengeschichte der Waynes erzählt. Tochter Natalie (Henriette Richter-Röhl) ist junge Ärztin, arbeitet aber in der Forschung und steht kurz vor einer wichtigen Präsentation. Ihre Mutter Kate (Gudrun Landgrebe) ist Schauspielerin und probt engagiert, denn schließlich hat sie bald Premiere am Broadway. Da passt es so gar nicht, dass Natalies Vater und Kates Ex-Mann, der Landarzt Daniel (Rudolf Kowalski) plötzlich gesundheitlich in Knie geht. Schnell eilt die Tochter ihm zu Hilfe, trifft dabei auf den hübschen Matthew und erfährt von Arzthelferin Louise (Wiedersehen mit Claudia Rieschel), dass der Vater an Demenz erkrankt ist. Es bleibt die Frage, ob die junge Medizinerin die kleine Praxis übernimmt oder nicht, aber eigentlich ist die Antwort sehr schnell klar.
Dritter Einsatz für Heino Ferch als Polizeipsychologe Richard Brock der Wiener Polizei. Nach dem Ende einer Liebesnacht wird gleich zu Beginn einmal im Mehrparteienhaus des ruhigen Ermittlers Feuer gelegt. Dann wird ein Toter in der Brandwohnung entdeckt und damit beginnt die mitunter leider etwas zu langatmig anzusehende Ermittlungsarbeit des Richard Block.
Unter der Rubrik „Tandem – Zwei Filme, ein Thema“ haben Das Erste und dessen deutsch-französischer Schwester-Kulturkanal ARTE in Deutschland und Frankreich zeitgleich jeweils ein Filmprojekt in Auftrag gegeben. Das Thema: Die Probleme der Kernenergie und deren Folgen für die Menschheit! Frankreich geht das Thema mit einer sehenswerten Komödie vor umweltpolitischem Hintergrund an: Ein aus Paris Entsandter der „Agentur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ sucht das beschauliche Dorf Saint-Lassou auf, in dem Atom-Müll unterirdisch eingelagert/entsorgt werden soll. Erst einmal spielt ihm das Navigations-System seines roten Renault einen Streich, und dann stößt der Ingenieur auf Ablehnung (durch die resolute Bürgermeisterin Anna, Katja Riemann) und Sympathie, verspricht das Projekt dich Arbeitsplätze und Geld für die leeren Kassen der Dorfbewohner. Erst nach elf Minuten fällt zum ersten Mal das Wort „Kernenergie“ und fünf Minuten vor Ende taucht ein Wolf auf. Besonders beachtenswert ist in diesem Film auch die französische Schauspielerin Claude Gensac, als Adéle, 90-jährige Ureinwohnerin des Dorfes. Sie ist einem Millionen aus ihren Rollen in Louis-de-Funés-Filmen bekannt, in denen Claude Gensac 40mal mitgewirkt hat und oft dessen Ehefrau verkörperte.
Dieser deutsch-englische Film beginnt opulent – mit imposanter Musik und einer schicken Villa, mit einem schwarzen Rolls Royce davor. Der Besitzer des Ganzen wird eben noch zum „europäischen Unternehmer des Jahres“ gekürt (und bekommt dafür einen Vasen-ähnlichen Preis), aber dann verliert Harry Papadopoulos, reicher englischer Geschäftsmann mit griechischen Wurzeln, durch eine Finanzkrise alles. Einzig ein herunter gekommenes Fish&Chips-Restaurant bleibt ihm – und das soll mit Hilfe seines chaotischen Bruders und seiner beiden Kinder (der große Sohn stottert und der kleine ist ein Mathe-Fanatiker) wieder auf Vordermann gebracht werden. Nach 104 mitunter sehr langatmigen Minuten weiß der Zuseher, ob das gelingt.
Leider nur Durchschnitt ist dieser Kölner Krimi der ansonsten sehenswerten Reihe mit Mariele Millowitsch als Kommissarin Marie Brand und ihrem Assistenten Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann). Was passiert? Gerade hat die junge Künstlerin Hannah Lenau (Anna Fischer) eine Ausstellung über die Hausbesetzer-Szene der 70er und 80er Jahre und ihre Krawall-Mutter eröffnet, da stürzt eben diese Frau Mutter aus einem Fenster – direkt auf das Dach eines parkenden Autos. Diese Olga Lenau war eine Ikone der linken Szene Kölns. Die Zeitungen schreiben über den „Tod der Kölner Uschi Obermaier“ und Verdächtige gibt es zu Hauf. Da sind die Mitbewohner von Olgas Wohngemeinschaft und Olgas überraschend auftauchendes Testament. Dazu kommen auch noch ein dubioser Bauunternehmer und am Ende der frühere Polizeipräsident Matthiesen (Joachim Bißmeier). Aber Sympathien entwickelt man für keine der Figuren und die Spannung hält sich sehr in Grenzen. Was bleibt? Die Aufforderung: In Zukunft bitte wieder zurück zum gewohnten Niveau!
Warum soll, was seit 16 Jahren am Dienstagabend im Ersten bis zu sechs Millionen Zuseher holt, nicht auch in jung und dynamischer am Vorabend funktionieren? Das scheint man sich bei der ARD gesagt zu haben, jedenfalls geht man mit der Jung-Version von der Krankenhaus-Serie „In aller Freundschaft“ gleich mit reichlich 42 (!) Folgen an den Start: Mit Roy Peter Kink als Oberarzt und Marijam Agischewa als Professorin ist die Reihe gut besetzt, auch Ärzte mit Migrationshintergrund sind dabei. Und wenn sich wie in Folge zwei ein Zugunglück ereignet, kriegt der Zuschauer auch einen TV-gerechten Einblick in die Strategien eines modernen Klinikbetriebes.
Nächster Kriminalfall für den Bullen Killmer (Uwe Ochsenknecht) und das Landei Kati (Diana Amft) in Monreal, im Sauerland. Weil es dort aber zu wenig Mord und Totschlag gibt, soll das Revier dicht gemacht werden. Diese Not macht das Landei erfinderisch … Aber auch wenn diese Humor-Krimis im Ersten mit durchschnittlich sechs Millionen Zusehern erfolgreich sind, so hat dieser dünne und dürftige Film seine Längen und macht das Dranbleiben zur Höchstleistung.
Gerade noch Idylle am Morgen in Düsseldorf – da dringen zwei Maskierte in die heile Welt von Vater und Tochter Weiß ein. Sie kidnappen die 9-jährige Tochter, erschießen eine Frau und verschleppen den Kindsvater (Barnaby Metschurat). Wer steckt hinter der Bluttat und was führt er im Schilde? Dies zu klären treten Helen Dorn (Anna Loss) und Gregor Georgi (Matthias Matschke) in ihrem vierten Samstagskrimi an. Schnell folgen die Toten Nummer zwei (einer der Maskierten, Marek Harloff) und Nummer drei (Mitglied des Sportschützenvereins des Kindsvaters). Bereits nach 28 Minuten begegnet die Kommissarin dem Drahtzieher und Täter Dr. Ising (Joachim Kroel). Und am Ende dieses spannenden Krimis löst die energische Dorn (mitunter wirbelt deren Pferdeschwanz beim Gehen vielleicht etwas zu sehr hin und her!) auch noch einen anderen Fall quasi im Handumdrehen. Eine echt starke Kommissaren-Figur – vielleicht aber doch etwas zu stark?!
Ziemlich hart zur Sache geht es in diesem Kieler „Tatort“ und schön anzusehen ist der Himmel über der Förde-Stadt so gar nicht. Ganz im Gegenteil: Gleich zu Beginn wird (zunächst nur) ein Kopf des Opfers gefunden. Ein junger Mann, aber wer war der Täter und wie kommt der Kopf in den Bachlauf im Wald und wo ist der Rest der Leiche? Alles Fragen, die in diesem eher brutal und laut inszenierten Krimi mit viel Drugs und Sex geklärt werden. Denn die Jugend im schönen Holstein scheint längst (und fast flächendeckend) die Mode-Droge Crsytal Meth zu nehmen und das macht Borowski zu schaffen. Bei der Vorführung des Films auf dem Hamburger Filmfest 2015 im Oktober stockte den Zuschauern oft und spürbar der Atem.
299 Bomben hat er bereits entschärft, aber die 300. kommt in Form eines Flüchtlingskindes! Kurz nach seinem Ende als ZDF-Kommissar „Stubbe“ wirkte Wolfgang Stumph in seiner Heimatstadt Dresden als Hauptdarsteller und erstmals auch als Co-Produzent. Bis Anfang Juli 2014 spielte Stumph in diesem Mittelmaß-Film den kauzigen Bomben-Entschärfer Conny Stein, dessen Ehe belastet ist und der sich schwer mit dem Ruhestand tut. Völlig aus dem Takt gerät dessen Alltag, als er sich des Flüchtlingskinds Olli (Olga) annimmt. „Ich habe mich vier Jahre für dieses Projekt engagiert. Dann haben wir den Film fürs ZDF gedreht und ich habe in gewohnter Weise gearbeitet, brachte mich ein, setzte mich durch und kämpfte auch mal, nur, dass ich jetzt auch die Benennung Co-Produzent habe“, erklärt Wolfgang Stumph dazu. Neben ihm wirken Ulrike Krumbiegel und Götz Schubert mit – Produzent ist Hubertus Meyer-Burckhardt (er war auch Produzent der „Stubbe“-Krimis) und Wolfgang Stumph sagt: „Es war das erste Mal, dass ich so eng mit Hubertus Meyer-Burckhardt zusammen gearbeitet habe und wir sind ein starkes Team!“ Und natürlich darf auch das Happy End am Dresdener Flughafen nicht fehlen!
Diese 75-Minuten-Dokumentation enthält ungesehene Bilder und bisher nicht erzählte Geschichten über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts. 1945 entdecken die Alliierten bei ihrem Vorstoß über Europa die ersten Konzentrationslager. Aus dem Entsetzen über die Grausamkeiten entsteht das Bedürfnis, alles zu dokumentieren. Britische, amerikanische und russische Kamerateams beginnen mit ihren Aufnahmen. Renommierte Regisseure wie Alfred Hitchcock und Billy Wilder werden beauftragt, aus dem Rohmaterial schonungslose Dokumente der Todeslager zu erschaffen. Nach jahrelangen Recherchen und neu aufgetauchtem Material ist es dem Imperial War Museum erst jetzt gelungen, den Hitchcock-Film vollständig zu rekonstruieren. „Night Will Fall" zeigt die Wiederherstellung des Hitchcock-Films und die dafür verantwortlichen Experten und er rekonstruiert zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen die Befreiung der Konzentrationslager 1944/45.
Neue Vorabendserie – vorerst starten acht Folgen. Was ist anders? Sie läuft nicht unter der Deckmarke „heiter bis tödlich“. Es ist endlich mal mehr Familie und weniger Krimi, aber so ganz ohne Verbrechen geht es leider doch nicht. Die Hauptdarstellerin Cristina do Rego ist ein neues Gesicht und Bremen ist der Spielort. Was passiert? Gezeigt wird der Alltag der Bremer Klein-Kriminellen-Familie Schulz mit Julia Jäger und Jophi Ries als Eltern und Peter Franke als Großvater. Dazu kommen Tochter Betty und Bruder Robbie – und die Tochter, der eher harmlosen Berufsverbrecher mit Ehre und Gewissen geht zur Polizei, was natürlich keines ihrer Familienmitglieder wissen darf. Wenn Vater und Bruder Diebesgut im Hafen abgeben sollen, dann versucht Schwester Betty, dies zu verhindern, weil sie von einem Polizei-Zugriff dort weiß. Lediglich in der ersten Folge muss Betty sich ständig und heimlich (im Fitness-Center ihrer Freundin) umziehen – und spätestens wenn der Schmu auffliegt, ist diese Serien-Idee wohl mausetot!
Grüne Wiesen und blauen Himmel gibt es in diesem 84-Minuten-Film aus dem Schwabenland (lief bereits am 28.2.2014 auf ARTE) viel, aber eben auch den bundesland-typischen Dialekt! Auch wenn Schauspieler wie Natalia Wörner, Karoline Eichhorn und – als Gastrolle – Dietz Werner Steck (früher mal Kommissar Bienzle im „Tatort“ aus Stuttgart) klaren Heimvorteil haben, weil sie alle gebürtig aus Schwaben stammen, bleibt abzuwarten, ob die Sprache der Winzerfamilie Häberle im Fernsehen bundesweit funktioniert. Nach 33 Minuten gibt es eine Weisheit des Schwabenlandes: „Ihr Männer seid doch alle gleich! Ihr seht bloß unterschiedlich aus, damit man euch auseinander halten kann!“ Im Kino war diese ARTE-SWR-Ko-Produktion von 2012 – die Regie hat die Schauspielerin Ulrike Grothe – erfolgreich.
Wie es vom Sender vollmundig heißt „vor dem atemberaubenden Hintergrund der Südtiroler Dolomiten“ ist dieser Mittelmaß-Krimi der Auftakt zu einer neuen Krimireihe. Da mag manch einer denken: Endlich mal wieder Krimi, davon gibt es auch erst ganz wenige! In Bozen jedenfalls gibt es nicht nur behäbige Polizisten, die ihren Kaffee aus dem Verschlussdeckel der Thermoskanne trinken, sondern auch Mord und Totschlag. Bei einer Verkehrskontrolle wird nicht nur der einzige Wagen in der Berglandschaft gestoppt und kontrolliert. Natürlich deckt man so Menschenschmuggel auf und man stößt zudem auf menschliche Knochen und einen Schädel in den Bergen. Viel zu ermitteln für „Frau Commissario“ Sonja Schwarz (Chiara Schoras), gerade von der Mordkommission Frankfurt/Main nach Bozen versetzt worden ist und deshalb die beiden Orte immer mal wieder verwechselt.
Wiederholung vom Sa., 1.9.2012: Ein Freitagsfilm am Samstag (nun auch noch in der Wiederholung!): Weil sie vor drei Jahren von ihrem Mann verlassen wurde, kann die toughe Geschäftsfrau Fanny (Mariele Millowitsch) nicht mehr schlafen. Dann wird sie von ihrem Ex-Mann und Geschäftspartner Robert (Ulrich Gebauer) auf den finanziell klammen Spiele-Erfinder Christian (Jan Gregor Kremp) angesetzt. Eigentlich soll sie einen Bankkredit verhindern, ein neues Spiel ausspionieren und dessen kleines Unternehmen einem größeren Unternehmer zuführen. Doch dann kommen Gefühle ins Spiel und Fanny muss sich zwischen Liebe und Karriere entscheiden. Unterhaltsam ist die Liebeskomödie und es fallen nette Sprüche wie 15 Minuten vor Schluss: „Mal sehen, ob wir das mit dem Erwachsenwerden bis zur Rente schaffen!“
Langatmige deutsch-französische Liebes- und Lebensgesichte. Die Erstausstrahlung ist eine deutsch-französisch- und luxemburgische Gemeinschaftsproduktion. In 91 Minuten wird die Geschichte von Bankmanager Frank Berendssen (Hans-Werner Meyer – und dessen Frau, Ina Weisse) und der Schriftstellerin Patrizia Munz (Jessica Schwarz) erzählt. Beide Deutsche pendeln zwischen Düsseldorf und Paris und treffen sich immer wieder am Flughafen. Der eine will das Geschäft seines Lebens machen, die andere besucht ihren Freund, der seit einem Unfall im Koma liegt. Für beide gerät das Leben aus den Fugen und sie erleiden schwere Verluste. Was beide aber auch verbindet: die Suche nach Halt, einem Zuhörer, dem Gefühl, gebraucht zu werden und die Hoffnung, dass in jedem Ende auch ein Anfang steckt.
Erstmals seit fünf Jahren und fünf Filmen wandelt das ZDF den Montagsfilm zum Samstagskrimi um: Katharina Wackernagel ermittelt als Kommissarin Nina Peters in Stralsund. Was mit einer Verkehrskontrolle beginnt, sieht auf der dunklen und einsamen Landstraße nicht nach Routine aus. Und dann erschießt Autofahrer Klaus Ewert (André M. Hennicke), der eigentlich wegen eines defekten Rücklichts angehalten worden war, den Polizisten vor den Augen seiner Kollegin. Nina Petersen ist nach einer Schussverletzung aus dem Krankenhaus entlassen und wieder im Dienst. Sie fühlt sich angeblich bestens und ist bereit für den Einsatz, doch ihr Chef sieht das ganz anders und zwingt sie zur psychologischen Beratung. Aber dann wird der gestohlene Streifenwagen mit der Polizisten-Leiche im Kofferraum mitten auf dem Rathausplatz gefunden, und dann wird von dort auch noch eine Schießerei gemeldet.