Wolfgang Wittenburg
° Autor
° Journalist
° Sprecher
PRESSEBÜRO
WITTENBURG
Obwohl der Fleischkonsum seit Jahren tendenziell rückläufig ist, sind die Zahlen zur Herstellung des tierischen Nahrungsmittels alarmierend: „Fleisch
frisst Land und alles, was dort lebt“ heißt es plakativ in der 3sat-Dokumentation „Echtes
Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders“. Rund
52 Kilo Fleisch verzehrte ein Mensch in Deutschland im Jahr 2022. Fleisch
für bald 10 Milliarden Menschen mit Tieren zu produzieren, kann der Planet laut Doku nicht verkraften. Deshalb züchten
Unternehmen weltweit aufwendig Muskelzellen, um die Lust auf Fleisch ökologisch und ethisch korrekt zu bedienen. Weltweit kommen Fleisch und Fisch ohne Tierleid und schlechtes Gewissen aus dem
Bioreaktor. Auch
durch Besuche in Winterthur in der Schweiz und Balingen auf der Schwäbischen Alb verdeutlicht die Doku anschaulich das Ungleichgewicht von Tierhaltung und Fleischverzehr. So erzeugt
die
Haltung für 12 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen und rund 80 Prozent allen fruchtbaren Landes werden für Tiere und ihr Futter genutzt. Für die Fleischproduktion werden Regenwälder
abgeholzt und als größte Bedrohung für die Artenvielfalt Unmengen an Pestiziden versprüht. Im Gegenzug liefern tierische Lebensmittel aber nur 18 Prozent der Kalorienversorgung. Fazit der Doku,
nicht nur das Tierwohl, auch der ökologische Fußabdruck der industriellen Tierhaltung verlangt ein Umdenken, denn die massenhafte Tierzucht ist zum globalen Problem geworden. „Wir zeigen die
Belastungen, die unsere Lust auf Fleisch bedeuten – fürs Klima, die Biodiversität und vor allem für die Tiere und wir zeigen mögliche Alternativen“, sagt der Baden-Badener Filmemacher Ingolf
Baur: „Offen bleibt, ob sich Technologien entwickeln lassen, um in großen Mengen und damit kommerziell lohnend Fleisch im Bioreaktor zu
erzeugen.“